Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

— 67 — U 
Steppe mit einem bichten Grasteppich, der den großen Pferde-, Rinder-, Schweine- 
und Schafherden für einige Wochen üppige Kost bietet. Bald aber versengt die 
Sonnenglut alles Grün. Der Boden wird hart wie Stein und bedeckt sich mit 
braunschwarzem Staube. (Häufige Staub= und Sandwirbel.) Das Vieh leidet 
dann Hunger und Durst. Jahraus, jahrein weidet hier das Vieh im Freien. Im 
Winter vernichten die heftigen Schneestürme ganze Herden. Heute dringt der Acker- 
bau immer weiter vor, und das halbnomadische Hirtenleben verschwindet allmählich. 
Rußland. (lomal so groß wie Deutschland — 131 M. E.; auf 1 akm im 
europäischen Rußland 25, im Königreich Polen 70 Einwohner.) 
1. Bodenverbältnisie und Flüsse. Rußland ist eine große Tiefebene. 
Im Osten wird sie durch das metallreiche Uralgebirge, im Süden durch den 
Kaukasus begrenzt. In der Ebene können sich mächtige Ströme entwickeln: 
Wolga, der größte Strom Europas, Don, Dujepr, Weichsel, Düna, Dwina, 
Ural. Die höchste Erhebung in der Ebene ist die Waldai-Höhe. Sie ist als 
Quellgebiet der Wolga u. a. Flüsse von Bedeutung. 
2. Das Klima Rußßlands bildet einen merkwürdigen Gegensatz zu dem 
Klima Englands. Das Meer kann nämlich wegen der großen Entfernung seinen 
mildernden Einfluß auf das Klima in Rußland nur wenig geltend machen. Daher 
der häufig wolkenlose Himmel und die große Hitze des Sommers. Im Winter aber 
tragen die eisigen Nordwinde, da sie von keinem Gebirgswalle zurückgehalten werden, 
ungehindert ihre Kälte bis an die Gestade des Schwarzen und Kaspischen Meeres. 
3. Uordrußland. An der Küste des Nördlichen Eismeeres dehnt sich eine 
fast unbewohnbare Sumpfwüste, die Tundra, aus. Neun Monat des Jahres 
hindurch ist der Boden zugefroren, und in dem kurzen Sommer taut er kaum 
½2—1 m tief auf. Das wichtigste Tier der Tundra ist das Renutier; denn von 
    
    
—— 
Die Tundra. 
Die#s Platt ist als große farbige Anschauungstafel im Verlage F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen. 
5“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.