I1! — 18 —
Ol, Stärkemehl und Eiweißstoffe sind die Nahrungsstoffe für die Keimpflanze im
Samen. Hülsenfrüchte und Getreidekörner haben viel Stärkemehl und Eiweiß-
stoffe. Betrachte dünne Ouerschnitte eines Getreidekornes und eines Erbsen-
samens in Jodlösung unter dem Mikroskop. Stärke ist dann blau, Eiweiß gelb
gefärbt. Achte auf Menge und Verteilung dieser Stoffe. Raps dagegen ist reich
an fettem Ol, ebenso Rübsen, Hanf, Mohn, Lein, Olive usw. Das Olivenöl
(Baumöl) preßt man aus den fleischigen Früchten des Olbaums. Die fetten
Ole machen bleibende Fettflecke. (Vgl. S. 441)
al. Das geflechte Knabenkraut.
1. Name. Zu Ehren der römischen Göttin des
Ackerbaues Ceres) wurden feierliche Umzüge veran-
staltet, bei denen die Knaben, die an der Spitze
dieser Umzüge marschierten, mit Knabenkrautkränzen
geschmückt waren. Daher der Name. Früher hieß
die Pflanze auch „Marien= oder Frauenträne“, weil
man meinte, die schwärzlichen Flecke der Blätter
wären durch die Tränen der Maria entstanden.
2. Die Wurzel entspringt am Grunde des Sten-
gels. Unterhalb der Wurzel sitzen zwei handförmige
. . Knollen. Die eine sieht welk aus und fällt durch
dfoie AKnonlen eines ihre Runzeln und ihre dunklere Färbung auf; die
a. Knolle, welche im folgenden Jahre andere fühlt sich fest an, ist frisch, saftig und hell
die zur dllüte gelangende Uilanze treibt; von Farbe. Die welke ist die Mutterknolle. Aus
b. diesjähyrige, einschrumpfende und . .- 1 -
obfallenbe Kuolle. ihr ist die diesjährige Pflanze entstanden, die den
Knabenkrautblüten.
4. Deckblart, a. äußere, 1. innere Blütenhüllblätter, davon #l. Lippe. sp. Sporn. ob. Staubbeutel, ak. Staubkölbchen,
ks. Rlebscheibe, t. Tasche, on. Schnäbelchen. k. Fruchtkuoten, n. Narbe. A., B. Blüte vom gefleckten Knabentraut,
*. Narbe nebst Staubblatt, D. die Staubkölbchen nebst Tasche und Schnäbelchen. E. Kopf eines Eulenschmetterlings,
F., F/. Staubkölbchen mittelst eines Stäbchens hervaraezogen, im F’. herabgebogen.