— 21 — II
wird die Schar größer. Ende August bricht das Heer auf und zieht dann übers
Meer, an die Ufer des Nils.
4. Der Kiebitz.
1. Aufenthalt und Nahrung. Der Kiebitz stellt sich bereits im März als
einer der ersten Frühlingsboten auf unseren sumpfigen Wiesen ein. Sumpf und
Morast sind seine Freude. Das merkt man an seinem fröhlichen „Kiwitt“, das
er oft und laut ertönen läßt, und an seinem lebhaften, von Purzelbäumen be-
gleiteten Flug. Zum Sumpfe passen auch seine Watbeine (S. 20) gut. Mit
Vorliebe sucht er die Marsch= und Moorländer Norddeutschlands auf, namentlich
aber Holland. Nach dem Sumpfe zieht ihn die Sorge um sein täglich Brot,
das aus Insekten und Würmern besteht, die er hier reichlich findet.
2. Brutstätte. Bald nach
der Ankunft im März sucht ,
sich der Kiebitz eine Brut- *ir 6 1 %
stätte. Dazu wählt er sich in "
der Regel grüne Rasenflächen
oder feuchte Acker, niemals
eigentliche Sümpfe aus. Hat
er eine passende Vertiefung,
eine Kuh= oder Pferdespur
gefunden, so trägt er einige
Grashälmchen und Würzel-
chen hinein, und das Nest
ist fertig. Gewöhnlich legt
das Weibchen vier birnen-
förmige Eier, die auf oliven-
grünem Grunde schwarze -- . ..
Punkte und Striche zeigen. Der Kiebitz.
(Schutzfarbe.)
3. Verteidigung der Jungen. Wenn die Kiebitze Eier oder Junge haben,
scheuen sie keine Gefahr und verteidigen sie mit wahrem Heldenmute. Sobald
sich weidende Schafe dem Neste nähern, schlägt sie das Weibchen mit den
Flügeln ins Gesicht und jagt sie in die Flucht. Kommt ein Mensch in die Nähe
des Nestes, so wird er mit lautem „Kiwitt, kiwitt" umschwärmt. Zuweilen
stoßen die Kiebitze dabei so dicht an seinem Kopfe vorüber, daß sie ihn fast mit
den Flügeln berühren. Mitunter stellt sich der Kiebitz lahm und läuft hinkend
eine Strecke weit an der Erde fort, als wolle er sich haschen lassen. Auf diese
Weise sucht er den Menschen zu täuschen und von seinem.-Neste zu entfernen.
25. Schlußbetrachtung.
1. Sumpfdotterblume, Wiesenschaumkraut und Knabenkraut gehören zu den bekann-
testen Wiesenblumen. Drückt man an ihrem Stengel, so kommt eine Menge Saft heraus.
Sie haben also viel Wasser aufgesogen. Das Wasser haben sie zu ihrem Wachstum nötig.
Darum haben sie sich auch auf dem feuchten Wiesenboden angesiedelt, wo Wasser in