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Menge ist. Wasser ist für jede Pflanze unentbehrlich, denn nur durch Wasser kann sie die
Nährsalze zu sich nehmen. (Warum? S. 10.) Das Wasser selbst dient daher keineswegs
nur als Nährstoff. Es ist meist nur das Beförderungsmittel, das Bächlein, das der
Pflanze die Nährsalze zuführt. Daher erklärt es sich auch, warum die meisten Pflanzen
so viel Wasser bedürfen. (S. 68.)
2. Die Wiesenblumen locken eine Menge Tiere an, die hier meistens ihre Nahrung
suchen. Am Wiesenschaumkraute leben die Larven der Schaumzikade. Aus ihnen ent-
wickeln sich im Sommer die bekannten kleinen Wiesenhüpfer, die, wenn man die Gras-
halme anrührt, oft in großer Zahl davonspringen. Das Knabenkraut wird von allerlei
Insekten besucht, die hier süßen Saft naschen wollen. Am Klee saugt die Hummel
(S. 36), am Löwenzahn saugen allerlei Käser, und am Grase nagt das Heupferd.
(S. 63.) Auch zahlreiche Fliegen und Mücken finden hier auf der Wiese ihre Kost.
Durch die Insekten werden aber wieder größere Tiere herbeigelockt, so besonders der
Grasfrosch, der hier Fliegen und Mücken fängt, und der Maulwurf, der im Wiesen-
boden Larven und Würmer aller Art findet. Durch Frosch und Heuschrecken wird der
Storch auf die Wiese gezogen und durch die Insekten und Würmer auch der Kiebitz.
So sehen wir überall, wie die Nahrung es ist, die den Aufenthalt der Tiere bestimmt.
Pflanzenfamilien: 1. Hahnenfußgewächse. (Zur Vergleichung: Scharbockskraut,
Windröschen [S. 33, Sumpfdotterblume S. 151, scharfer, kriechender, knolliger, brennen-
der, goldgelber, Wasser= und Ackerhahnenfuß, Küchenschelle [Kuhschelle ), Nieswurz, Ritter-
sporn, Adonisröschen, Eisenhut, Akelei.) Kräuter mit meist geteilten oder gelappten
Blättern. Bei einzelnen findet sich ein Honigsaft absondernder Sporn. Viele enthalten
einen scharfen Saft; mehrere sind gefährliche Giftpflanzen.
2. Knabenkräuter. (Zur Vergleichung: Das gefleckte LS. 181, das breitblätterige,
das gemeine und das Helm-Knabenkraut, der Frauenschuh u. a.) Pflanzen mit eirunden
oder handförmig geteilten Knollen. Stempel und Staubblätter sind zu der Griffelsäule
verwachsen. Meistens pflanzen sich die Knabenträuter durch Knollen fort. Die Blüten
zeichnen sich durch reichhaltige und wunderbare Formen aus. Einige erinnern an die
Gestalt der Fliegen, andere an die der Spinnen, Pantoffel usw.
IV. Der Wald zur UMalenzeit.
Über uns rauschen Buchen und Eichen im ersten Maiengrün, und aus der Ferne
schimmert uns die weiße Birke freundlich entgegen. Hier entfaltet das Farnkraut bereits
seine Wedel; dort lächeln uns Goldnessel, Maiglöckchen u. a. Waldblumen freundlich an.
— Und welch ein reges Leben in der Tierwelt! Im Wipfel hüpft das muntere Eich-
hörnchen. Unten raschelt's im Laube — es ist die flinke Eidechse. Horch, da knackt es
im Gebüsch! Ein Reh läuft durchs Unterholz. Jetzt wieder ist alles still. Plötzlich er-
klingt's tick! tick! tack! tac! — Der Specht hämmert am Baume, und dazwischen er-
schallt das anmutige Rufen des Kuckucks.
26. Die Kiefer und ibre Feinde. I. (S. 81.)
1. Nadeln. Die Blätter (Nadeln) der Kiefer sind L#hmal und spitz. Sie
bieten daher nur eine geringe Verdunstungsfläche dar. (S. 68.) Auch haben sie
eine starke, haxzdurchtränkte Oberhaut. Beides schützt- den Baum, der oft auf
ausgedörrtem Sandboden wächst, vor dem Vertrocknen. Im Norden (Sibirien),
wo er große Wälder bildet, gewährt ihm die Oberhaut Schutz vor Kälte. Je
zwei und zwei Nadeln stehen beisammen und werden am Grunde von Deck-
blättchen wie von einer schützenden Scheide umhüllt. Erst im dritten oder
ierten Jahre fallen die Nadeln ab. Da nun in jedem Jahre neue Triebe mit
frischen Nadeln hinzuwachsen, so sitzen an der Kiefer im Winter zwei, im
Sommer drei Jahrgänge von Nadeln. Daher erscheint sie immer grün: ein