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stark. Der Nacken trägt eine aufrichtbare Mähne. Füße mit stumpfen, nicht einziehbaren
Krallen. d) Hunde. (Zur Vergleichung: Haushund IS. 861, Wolf, Fuchs (S. 112),
Schakal.) Sie haben einen länglichen Kopf, eine glatte Zunge und stumpfe, nicht ein-
ziehbare Krallen, e) Bären. (Zur Vergleichung: Gemeiner Bär IS. 139 1, Eisbär, Wasch-
bär.) Sie treten mit der ganzen, nackten Sohle auf (Sohlengänger), haben stumpfe, nicht
einziehbare Krallen, halten teilweise einen Winterschlaf und wohnen in Höhlen.
II. Bögel. (S. 98.) 1. Raubvögel. a) Tagraubvögel. (Zur Vergleichung: Hühner-
habicht (S. 11610, Sperber, Mäusebussard, Gabelweihe, Jagdfalke, Steinadler, Kondor,
Lämmergeier.) b) Nachtraubvögel. (Zur Vergleichung: Uhu, Schleiereule (S. 1041,
Waldkauz, Steinkanz oder Totenvogel.) Sie haben einen starken, hakenförmig gebogenen
Schnabel. Ihre Beine sind Gangbeine (S. 98) mit Sitzfuß (S. 98) (Falke) oder Wende-
zehefuß (Eule). Die Zehen sind mit starken, gekrümmten, spitzen Krallen bewaffnet.
2. Klettervögel. a) Spechte. (Zur Vergleichung: Buntspecht (S. 1171, Schwarz-
specht, Grünspecht.) Sie leben größtenteils von Insekten und deren Larven und halten
sich gewöhnlich auf Bäumen auf. Darum haben sie Gangbeine mit spitzbekralltem Kletter-
fuße. Auch besitzen sie einen Kletterschwanz.
b) Papageien. (Zur Vergleichung: Papagei, Kakadu, Sittich.) Sie haben Gang-
beine mit stumpfkralligem Kletterfuße. Die Füße benutzen sie als Hände, helfen sich auch
mit dem Schnabel beim Klettern. Vorkommen: In allen Ländern der heißen Zone.
c) Kuckucksvögel. Gemeiner Kuckuck (S. 30). Gangbeine mit Wendezehefuß. Klettern
kann er nicht. Seine Eier legt er in fremde Nester.
XIX. Unsere Sewäller im Winter.
Der grimme Winter bedeckt Teiche, Bäche und Flüsse mit einer dicken Eisdecke.
Unter dem Eise aber sinkt die Temperatur des Wassers niemals bis auf den Gefrierpunkt.
Das ist ein großer Segen für die Fische und alle übrigen Wasserbewohner; denn sie
müßten elendiglich zugrunde gehen, wenn es dem Winter gelänge, alles Wasser bis auf
den Grund der Teiche und Flüsse in Eis zu verwandeln. Das Wasser macht nämlich
von dem Gesetze, daß Wärme die Körper ausdehnt, Kälte sie zusammenzieht, eine merk-
würdige Ausnahme. Bei + 4° C hat das Wasser seine größte Dichtigkeit und sein
höchstes spezifisches Gewicht. Sinkt seine Temperatur noch tiefer, so dehnt es sich wieder
aus und wird leichter. Die oberste Schicht des Wassers kühlt sich bis auf 0° ab und ge-
friert alsdann. Die Eisdecke schützt das Wasser vor rascher Abkühlung und verstärkt sich
nur langsam, so daß das Leben der Wassertiere nicht gefährdet ist. (Naturl., S. 26.) —
Von dem Leben der Wasserbewohner aber merkt man im Winter wenig. Frösche und
Schildkröten liegen erstarrt im Schlamm. Wasserhühner und Wildenten sind südwärts
gezogen. Einige Fische, wie z. B. der Aal, haben sich in den Schlamm verkrochen, andere
verbringen den Winter in träger Ruhe unten am Grunde des Wassers. Der Fischzüchter
haut Löcher in die Eisdecke des Karpfenteiches, damit die Karpfen nicht ersticken. — Bei
mildem Wetter sehen wir auch nicht selten einzelne Wasserkäfer, wie z. B. den Gelbrand,
dicht unter der Eisdecke umherschwimmen. Andere Käfer wiederum sind förmlich im Eise
festgefroren. Taut alsdann das Eis, so schwimmen sie lustig von dannen.
133. Der Fischotter.
Er ist etwa so groß wie ein Marder, hat dunkelbraunen Pelz und schwimmt
meisterhaft. Zwischen den Zehen breitet sich eine Schwimmhaut aus. Den
Mund schließen die muskulösen Lippen; auch Nase und Ohren sind verschließbar.
Der Pelz wird durch Fettdrüsen der Haut eingeölt. Der Körper ist langgestreckt,
fast schlangenartig. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen. Deshalb
legt er seine Wohnung am Ufer an. Als Wohnung dient ein Kessel, aus dem
eine Röhre schräg nach unten ins Wasser, eine andere nach oben unter Busch-
werk führt. Unter Fischen und Wasservögeln räumt er oft furchtbar auf. Um