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Schlamm fräße. Aber das scheint nur so. Der Schlamm fließt an beiden Seiten
des Schnabels wieder ab, während die Ente nur die im Schlamm enthaltenen
Nahrungsstoffe festhält. Auf dem Lande sucht sie gern die Gossen nach Küchen-
abfällen: Fleisch, Kartoffeln, Körnern usw. ab.
3. Brut. Ihr kunstloses Nest macht sich die Ente aus Stroh oder Schilf
im Stalle oder am Ufer des Teiches oder Flusses. Sie legt 5—12 Eier. Nach
28—32 Tagen kriechen die Entlein aus. Sie folgen der Mutter schon am ersten
Tage überallhin und sind nach wenigen Tagen vorzügliche Schwimmer. (Nest-
flüchter, S. 93.)
4. Mauser. Im Herbste verliert die Ente ihre Federn, um gleich darauf
ein neues Gefieder zu bekommen. Dieser Federwechsel, der der Haarung der
Säugetiere entspricht, tritt bei allen Vögeln ein und wird Mauser genannt.
Bei der Mauser sind die Vögel in der Regel traurig und kränklich. Die Enten
verstecken sich im dichten Schilfe, das Huhn sucht die Einsamkeit auf, die Sing-
vögel verstummen, und mancher Kanarienvogel stirbt bei der Mauser. Das im
Herbste angelegte Kleid heißt Winterkleid; es ist länger und dichter, aber selten
so schön gefärbt wie das Sommerkleid. Bei den Finken, Ammern u. a. sind die
Winterfedern mit weißgrauen Kanten versehen. Im Frühlinge fallen diese
Kanten ab, die Federn werden kürzer. Neue mit frischerer Färbung wachsen
dazwischen. Das Schneehuhn vertauscht sein braunbuntes Sommerkleid sogar mit
einem schneeweißen Winterkleide. (Schutzfarbe! S. 115.) (Vgl. auch „Star", S. 101)
135. Die europäsche Sumpfschildkröte.
1. Körperbau. Die Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkröte Deutschlands.
Sie kann sowohl auf dem Lande als auch im Wasser leben. Auf dem Lande
bewegt sie sich unbeholfen. Durch schnelle Flucht kann sie sich daher nicht
retten. Auch fehlt ihr fast jede Waffe zur Wehr gegen ihre Feinde im Wasser.
Darum bekleidete sie der Schöpfer mit einem harten Panzer, unter dem sie
sich fast ganz verbergen kann. Dieser Panzer setzt sich aus dem Rücken- und
dem Bauchpanzer zusammen. Beide Teile sind an der Seite durch eine Knorpel-
haut ziemlich fest miteinander verwachsen. An dem Panzer sind zwei Offnungen,
die vordere für den Kopf und die Vorderbeine, die hintere für den Schwanz
und die Hinterbeine. Sobald dem Tiere Gefahr droht, zieht es Kopf, Schwanz
und Füße unter den Panzer zurück. Hier ist es ziemlich sicher geborgen. Der
Rückenpanzer, der durch die Wirbel und die verwachsenen Rippen gebildet wird,
ist mit dem Rücken des Tieres fest verwachsen, ebenso der Bauch mit dem
Bauchpanzer. In der Mitte des Rückenpanzers liegen in drei Reihen 13 und
am Rande 25 kleinere Schilde (Hornplatten). Sie sind unter dem Namen
childkrot oder Schildpgtt bekannt. Das beste Schildpatt liefert die Karettschild-
öte, deren Schilde zu Dosen, Kämmen, Knöpfen und anderen Sachen ver-
arbeitet werden.
2. Im Wasser. So unbeholfen auch die Schildkröte auf dem Lande ist,
so geschickt bewegt sie sich im Wasser. Sie kann gut schwimmen. Auch vermag
sie mehrere Minuten hintereinander unter dem Wasser zu verweilen, da sie mit
ihren großen Lungen viel Luftvorrat gufnehmen kann.