Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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leicht an. Sobald er aber die Angel spürt, gebärdet er sich wie rasend. Zu- 
weilen dreht er sich mit solcher Schnelligkeit um sich selbst, daß die Kette zer- 
reißt. Von einem kleinen Boote aus darf man daher den Fang des Haifisches 
nicht wagen. Mittels einer Winde wird der gefangene Hai etwa zur Hälfte aus 
dem Wasser gezogen und so lange schwebend erhalten, bis er sich abgemattet 
hat. Dann haut man ihm den Schwanz ab; dadurch verblutet er sich schnell. 
Verwandte des Haies sind Stör und Hausen, aus deren Eiern der Kaviar 
bereitet wird. 
147. Die Aulter. 
Die Auster findet sich fast in allen Meeren der gemäßigten Zone. Sie liegt 
in der Regel nahe der Küste auf flachem Grunde. An einigen Stellen sind die 
Austern mit Felsen oder mit anderen Austern verwachsen, an anderen Orten 
liegen sie frei auf dem Boden. Nicht selten findet man Millionen dieser Tiere 
ziemlich dicht beisammen; solche Lager heißen Austernbänke. In England und 
Frankreich werden die Austern in besonderen Bassins (Parks) gezüchtet. Auch in 
der Nordsee hat man damit begonnen, und in den Watten bei Schleswig- 
Holstein liegen an 50 Austernbänke, von denen einige 2—3 km lang sind. Die 
Austern werden besonders als Leckerbissen in die großen Städte verschickt. Man 
beträufelt sie mit Zitronensaft und verspeist sie dann lebendig. 
148. Der gemeine Seestern. 
Er hat seinen Namen von den fünf strahlenförmigen Armen seines Körpers. 
Am Ende jedes Armes sitzt ein Auge. Der Mund liegt auf der Unterseite. Von 
ihm aus laufen bis zu den Spitzen 
der fünf Arme fünf rinnenartige Ver- 
tiefungen. In jeder sitzen vier Reihen 
Saugfüße. Diese kann der Seestern 
beliebig durch Füllung mit Wasser an- 
schwellen und so aus und ein stülpen. 
.. . « .,« Mit ihnen schlüpft er an senkrechten 
Sageschnit duxsh den Vrm inen See leus Gegenständen fort. Auf dem Boden 
ku Pen n eeaenen ponar der Bosehent bewegt er sich meist nur mit Hilfe der 
rme. Als Nahrung dienen ihm vor- 
zugsweise Muscheln, Schnecken und Krebse. Will er z. B. eine Schnecke ver- 
zehren, so stülpt er seinen Magen nach außen hervor, legt ihn an die weichen 
Teile und saugt sie aus. 
14% Die rote Scdelkoralle. 
Sie lebt im Mittelmeere. Hier wohnt sie in einem Korallenstocke, den sie 
sich selbst baut. Er besteht hauptsächlich aus Kalk und läßt sich mit einem kleinen 
Baume vergleichen. Der Stamm ist daumesdick, etwas gefurcht, vielfach ver- 
zweigt und hart wie Marmor. Ringsherum sind Stamm und Zweige von einer 
weichen, rosafarbenen Rindenschicht umgeben. In diesem Korallenstocke sitzen 
zahlreiche Löcher, und in jedem Loche wohnt ein Polyp. Er kann sich aus dem 
Loche hervorstrecken oder sich dahin zurückziehen. (S. Abb.!) Sämtliche Polypen 
 
	        
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