Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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in weiterer Entfernung erscheint (A B). Die erhabene Linse dient so als 
Vergrößerungsglas. 
T) Halte einen Gegenstand, z. B. eine brennende Kerze, hinter die erhabene 
Linse und zwar so, daß sie weiter von der Linse entfernt ist als der Brenn- 
punkt! Auf der anderen Seite der Linse entsteht ein umgekehrtes Bild, das 
sich auf einem Bogen Papier auffangen läßt; daher nennen wir es ein 
wirkliches. Es ist vergrößert, wenn der Gegenstand sich innerhalb der doppelten 
Brennweite (S. 39) befindet; verkleinert, wenn der Gegenstand noch weiter 
entfernt als die doppelte Brennweite liegt. 
81. Mikrofkop und Fernrohr. a) Besteht das Vergrößerungsglas nur 
aus einer einzigen Linse, so nennt man es gewöhnlich Lupe. Setzt es sich aber 
aus zwei oder aus mehreren Linsen zusammen, so heißt es Mikroskop. Das 
Mikroskop besteht aus einer Röhre, die an jedem Ende eine erhabene Linse 
enthält. Vor der einen liegt innerhalb der doppelten Brennweite der Gegen- 
stand, von dem in der Röhre ein umgekehrtes, vergrößertes, auffangbares Bild 
entsteht. Dieses wird durch die zweite Linse, das Augenglas, betrachtet, wodurch 
es dem Auge bedeutend vergrößert erscheint; denn die Linse wirkt als Lupe. 
(6 80, b.) 
b) Das Fernrohr (Erdfernrohr) besteht aus drei erhabenen Linsen, die in 
einer gegliederten, inwendig geschwärzten Röhre angebracht sind, eine an jedem 
Ende und eine in der Mitte. Durch die dem fernen Gegenstande zugewandte 
Linse entsteht zwischen dieser und 
der mittleren Linse in der Röhre 
ein kleineres umgekehrtes Bild. 
Dieses wird durch die mittlere 
Linse noch einmal umgekehrt, 
also aufrecht gestellt und durch das 
Augenglas vergrößert gesehen. 
Das in neuerer Zeit viel ge- 
brauchte Prismenfernrohr Fig. 38 
trägt an jedem Rohrende eine 
erhabene Linse, dazwischen zwei 
Prismen, die durch ihre voll- 
ständige Spiegelung das durch 
die eine Linse entstandene kleine 
Jaa. 38. umgekehrte Bild wieder auf- 
richten, so daß es durch das 
Angenglas vergrößert gesehen wird. Sie geben sehr klare Bilder, handhaben 
sich leicht und werden daher besonders beim Militär, von Jägern usw. benutzt. 
82. Die hohle Linse ist ein geschliffenes Glas, das in der Mitte dünner 
ist als am Rande. Auch bei ihr heißt die rechtwinklig zur Linse durch ihren 
Mittelpunkt (Fig. 39, 0) gehende Linie die Achse der Linse. Hält man die 
hohle Linse so gegen die Sonnenstrahlen (sichtbar machen), daß diese parallel 
mit der Achse auf die Linse fallen, so erscheint auf einem hinter der Linse 
befindlichen Bogen Papier eine dunkle Fläche mit einem hellen, ringförmigen 
Rande. Dieser rührt von den Sonnenstrahlen her, die durch die Linse gehen 
  
 
	        
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