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beliebig gehoben und gesenkt werden. Nach dem Gebrauche zieht man sie nach
oben, damit das Zink nicht unnötig verbraucht werde.
108. Elektrisches Licht. a) Trennt man die beiden Schließungsdrähte einer
galvanischen Batterie ein wenig voneinander, so springt ein galvanischer Funke
über. Dieser entsteht nicht durch Vereinigung der beiden Elektrizitäten in der Luft,
sondern dadurch, daß der Strom glühende Teilchen von einem Drahtende zum
anderen hinüberreißt. Befestigt man an den beiden Enden der Schließungsdrähte
sehr starker Batterien zwei Kohlenspitzen und entfernt sie nach kurzer Berührung
wenige Millimeter voneinander, so zeigt sich ein hellleuchtender Lichtbogen. Die
Kohlen werden nämlich erhitzt, und der Strom reißt dann glühende Teilchen der
Kohlenspitzen mit sich fort, die in der Luft verbrennen und hier ein bogenförmiges
Licht erzeugen. Man nennt dieses elektrische Kohlen-
licht gewöhnlich kurz Bogenlicht. Damit es andauernd
brenne, müssen die sich abnutzenden Kohlenspitzen
durch ein Uhrwerk fortwährend einander genähert
werden. Der Gang des Räderwerks wird durch den
Strom selbst geregelt, so daß die Kohlen, wenn sie
etwas abgebrannt sind, wieder genähert werden.
Fig. 46 veranschaulicht die Regelung ohne Uhrwerk.
Die Leitung L spaltet sich in einen dicken Ast 2
und einen dünnen Ast 1, deren jeder zu einer
Spirale aufgerollt ist. 1 führt durch L: zu Le.
Spirale 2 durch Li und die Kohlen zu L2. Die
positive Kohle hängt an dem rechten Arm des
Hebels H, dessen anderer Arm den Eisenkern E trägt.
Berühren sich die Kohlen, so geht sehr viel Strom
durch 2; E wird in Spirale 2 hineingezogen, der
rechte Arm von H hebt sich und damit K#x; der
Lichtbogen springt über. Wird die Entfernung der
Pole zu groß, so geht mehr Strom durch 1;
E hebt sich, K-#senkt sich. Durch das Uhrwerk
werden Zuckungen vermieden. In vielen Orten
beleuchtet man bereits Straßen, Plätze, Säle usw. mit elektrischem Bogenlicht.
b) Man leitet den elektrischen Strom einiger Elemente durch einen kurzen
und dünnen Metalldraht; er glüht. Dieser Umstand brachte den Amerikaner
Edison auf die Erfindung der elektrischen Glühlampe. Er befestigte den Kohlen=
faden zwischen zwei Platindrähten und schloß diese mit dem Kohlenfaden in
ein luftleeres Glasgefäß ein, in dessen Wand er die Platindrähte luftdicht ein-
schmolz. Das Glasgefäß muß deshalb luftleer sein, damit der Kohlenfaden beim
Erglühen nicht verbrennen kann. Die Platindrähte setzte er dann mit einer
Leitung in Verbindung, und so erglühte der Kohlenfaden und verbreitete ein
sehr helles Licht. Man verwendet neuerdings beim elektrischen Lichte statt der
Fäden aus Kohle solche aus besonderen Metallen und statt der Batterien
dynamo-elektrische Maschinen. (S. 58, § 117.)
109. Chemische Wirkungen des elektrischen Stromes. a) Grundversuch. Leitet
man die Pole einer galvanischen Kette in Wasser, das mit etwas Schwefelsäure (Chemie
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Fig. 46.