Taunus und Westerwald. 101
überwiegenden Teil des Vogelsbergs besitzt, während das
preußische Gebiet allein den nach Osten zur Fulda und nach
Südosten zur Kinzig abdachenden Rand umfaßt und sich nur
an einer Stelle, in dem Gebiet der Bracht und des Salzbachs,
dem sog. Birsteinischen, als Streifen von Süden her bis nahe
an den höchsten Teil des Vogelsbergs, den Oberwald, heran—
zieht.
Taunus und Westerwald.
Der Taunus und Westerwald sind Teile des Rheinischen
Schiefergebirges, das sich von Bingen abwärts rechts und links
des Rheins ausdehnt. Es trägt seinen Namen insofern nicht
vollständig mit Recht, als es größtenteils aus Hochflächen be-
steht; diese heben sich aber aus den umgebenden Ebenen und
Hügelländern, besonders in dem Teil, der uns beschäftigt, sehr
scharf heraus, weshalb die Abgrenzung sehr leicht ist, um so
mehr, da hier außerdem meist die geologischen und topographi-
schen Grenzen gut zusammenfallen. Wo die älteren Gesteine
an die aus triassischen und jüngeren Gesteinen bestehenden
Ebenen und Hügelländer anstoßen, da erbebt sich auch das
Land und dorthin legen wir die Grenze des Taunus und
Westerwalds gegen die umliegenden Landschaften. Im Osten
ergibt sich so eine ziemlich gerade Linie von Bad Nauheim
nördlich bis Battenberg, von da verläuft die Grenze ost-
nordöstlich bis Frankenberg, biegt nach Südosten gegen
Ziegenhain ab, aber ohne es zu erreichen, zieht dann den
Kellerwald einschließend über Wildungen zur Eder, von
hier nordwestlich nach Korbach und dann wieder nördlich durch
den westlichen Teil des Fürstentums Waldeck nach der Süd-
ostecke der tief eingreifenden Münsterer Tieflandsbucht. Die
Südgrenze des Gebirges zieht von Bad Nauheim über Wies-
baden nach Südwesten und überschreitet kurz vor Bingen den
Rhein, den Rochusberg bei Bingen noch einschließend. Die