Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

— 7 — 
aufwärts, in einer etwas größeren, das freundliche Tischnowitz am 
Fuße der mehr als 200 m über die Thalsohle aufragenden, 
bewaldeten Kwietnitza. Die schöne Kirche des Städtchens besitzt 
ein prachtvolles, mit den zwölf lebensgroß in Stein gehauenen 
Aposteln geschmücktes Portal. Das von dem heiligen Heinrich 
und dessen Gemahlin, der heiligen Kunigunde, erbaute, unter 
Kaiser Joseph aufgehobene Kloster der Cisterzienser, desselben. 
Ordens, welchem auch die beiden noch in Sachsen bestehenden 
Klöster angehören, hat düstere, alte Kreuzgänge. Von hier aus 
gegen Norden wird das Thal der Schwarzawa wieder enger. 
Bei dem Markte Nedwieditz zweigt sich gegen Westen ein Seiten- 
thal ab, von dessen nördlichem Rande ein steiler, zum Teil 
bewaldeter Felsenhügel aus Glimmerschiefer vorspringt, auf dem 
die sagenberühmte, stolze Burg Pernstein wie ein Märchen aus 
alter Zeit herüberschimmert. 
Der Grundriß des Schlosses Eichhorn ist ein eigentüm- 
licher, fast wie ein schiefes Dreieck in zwei Teilen, verbunden 
durch eine lange und breite Terrasse, die ausschließlich dem 
Aufenthalte der Herrschaft vorbehalten war und der kleinen 
Prinzessin häufig als Spielplatz diente. Die Wohnräume der 
Tochter lagen neben denen der Mutter. Der kleine Salon 
hatte einen Balkon, der über felsigem Abgrunde die Aussicht 
in das zwischen hohen Wänden von Felsen und Laubwald liegende, 
mit üppigen, grünen Wiesen bedeckte Thal der Schwarzawa bot, 
in dem sich auch das bewegliche Leben der darin hinziehenden 
Fahrstraße abspielte. Stallungen und Wirtschaftsgebäude be- 
fanden sich jenseits der Bogenbrücke auf der gegenüberliegenden 
Berghöhe, Küchengarten und Warmhäuser unten im Thal. Es
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.