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aufwärts, in einer etwas größeren, das freundliche Tischnowitz am
Fuße der mehr als 200 m über die Thalsohle aufragenden,
bewaldeten Kwietnitza. Die schöne Kirche des Städtchens besitzt
ein prachtvolles, mit den zwölf lebensgroß in Stein gehauenen
Aposteln geschmücktes Portal. Das von dem heiligen Heinrich
und dessen Gemahlin, der heiligen Kunigunde, erbaute, unter
Kaiser Joseph aufgehobene Kloster der Cisterzienser, desselben.
Ordens, welchem auch die beiden noch in Sachsen bestehenden
Klöster angehören, hat düstere, alte Kreuzgänge. Von hier aus
gegen Norden wird das Thal der Schwarzawa wieder enger.
Bei dem Markte Nedwieditz zweigt sich gegen Westen ein Seiten-
thal ab, von dessen nördlichem Rande ein steiler, zum Teil
bewaldeter Felsenhügel aus Glimmerschiefer vorspringt, auf dem
die sagenberühmte, stolze Burg Pernstein wie ein Märchen aus
alter Zeit herüberschimmert.
Der Grundriß des Schlosses Eichhorn ist ein eigentüm-
licher, fast wie ein schiefes Dreieck in zwei Teilen, verbunden
durch eine lange und breite Terrasse, die ausschließlich dem
Aufenthalte der Herrschaft vorbehalten war und der kleinen
Prinzessin häufig als Spielplatz diente. Die Wohnräume der
Tochter lagen neben denen der Mutter. Der kleine Salon
hatte einen Balkon, der über felsigem Abgrunde die Aussicht
in das zwischen hohen Wänden von Felsen und Laubwald liegende,
mit üppigen, grünen Wiesen bedeckte Thal der Schwarzawa bot,
in dem sich auch das bewegliche Leben der darin hinziehenden
Fahrstraße abspielte. Stallungen und Wirtschaftsgebäude be-
fanden sich jenseits der Bogenbrücke auf der gegenüberliegenden
Berghöhe, Küchengarten und Warmhäuser unten im Thal. Es