Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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wieder in Pillnitz angekommen, fand sie Prinz Wasa in einem 
Zustande zunehmender Schwäche. Es trat eine rasche Abnahme 
der Kräfte ein. Der Prinz verschied am 4. August, fast 78 Jahre 
alt, in den Armen seiner Tochter, die dem geliebten Vater die 
Augen zudrücken konnte. Gott verlieh der Königin Kraft, den 
tiefen Schmerz zu ertragen. Die Leiche des Verewigten wurde 
in Pillnitz eingesegnet, nach Oldenburg überführt und in der 
großherzoglichen Begräbniskapelle vorläufig beigesetzt, bis sie später 
in Stockholm ihre bleibende Ruhestätte gefunden hat. König und 
Königin kehrten am 11. August aus Oldenburg zurück. 
Die Königin-Witwe Maria verschied nach kurzem Kranken— 
lager am 13. September an Lungenlähmung. Das Königspaar 
hatte die dem Tode vorangehende Nacht bei der verehrten Tante 
auf der Weinbergsvilla in Wachwitz zugebracht. Königin Maria 
zählte zu jenen Frauen, von denen mit Recht gesagt wird, daß 
sie die besten sind, weil man am wenigsten von ihnen spricht. 
Ihr Hintritt, vom ganzen Lande schmerzlich betrauert, wurde von 
den Unglücklichen und Notleidenden, denen sie eine freigebige 
Helferin gewesen war, am tiefsten empfunden. 
Auch die Königin-Mutter Amalie erkrankte in den ersten 
Novembertagen an akutem Lungenkatarrh, dem sie, fast 76 Jahre 
alt, am 8. November erlag. Seit dem Tode des Königs Johann 
hatte sie in stiller Zurückgezogenheit im Kreise ihrer Familie ge— 
lebt, welche ihr Hinscheiden schwer empfand. Sanft, wie ihr 
Tod, war ihr Leben gewesen, das den edelsten Zwecken, der Er— 
ziehung ihrer Kinder und unermüdlichem Wohlthun gewidmet 
war. Ihre Ehe war eine äußerst glückliche, ein Muster im 
schönsten christlichen und menschlichen Sinne des Wortes gewesen,
	        
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