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erwerbsfähig zu machen. Sein Daheim für Arbeiterinnen ge—
währt jungen Mädchen, die ein Unterkommen bei Angehörigen
nicht finden, gegen ein geringes Entgelt Wohnung, Kost und
Beaufsichtigung durch eine Hausmutter. Seine Vermittlungsstelle
für den Verkauf weiblicher Arbeiten besorgt den kommissarischen
Vertrieb weiblicher Arbeiten und die Lieferung solcher auf Be—
stellung. Sein Frauenverein für die zunächst der Stadt Dresden
gelegenen Ortschaften bezweckt die Unterstützung der Hausarmen,
die Begründung und Erhaltung von Kinderbewahranstalten, die
Pflege hilfsbedürftiger, verheirateter Wöchnerinnen, die Speisung
familienloser oder sonst bedürftiger Kranker. Um ein Beispiel
zu geben, wie dem Mangel an kleinen Wohnungen abzuhelfen
wäre, hat der Gesamt-Johannesverein sechs Häuser erbaut, welche
von 144 Familien bewohnt werden.
Der Sächsische Pestalozziverein macht sich die Unterstützung
und Versorgung hilfsbedürftiger Witwen und Waisen vater-
ländischer Lehrer zur Aufgabe. Im Dienstbotenheim wird be-
dürftigen und unbescholtenen weiblichen Dienstboten Dresdens,
welche das 60. Lebensjahr überschritten haben, freie Wohnung,
Beköstigung und Behandlung in Krankheitsfällen gewährt.
Es ist selbstverständlich, daß die Königin den beiden katho-
lischen Vereinen Dresdens nahe steht, dem Verein der heiligen
Elisabeth, der Zwecke religiöser Erbauung und der Armenpflege
verfolgt, und dem Vincentiusverein, welcher den Beruf hat, neben
der Linderung der leiblichen Not katholischer Glaubensgenossen
vorzüglich das religiös-sittliche Gefühl der Armen zu fördern,
besonders aber für christliche Erziehung armer Kinder zu sorgen.
Fortgesetzt wendet die Königin ihre Gunst dem Dresdner