Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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war seit 1818 verwitwet. Sie erwarb sich die Liebe und Ver— 
ehrung von Land und Volk in hohem Grade. Ihre Söhne 
starben. Von ihren Töchtern heiratete 1830 Prinzeß Louise 
ihren Vetter, den Prinzen Gustav von Wasa, 1834 Prinzessin 
Josephine den Erbprinzen Carl Anton von Hohenzollern-Sig- 
maringen und 1843 Prinzessin Marie den späteren Herzog von 
Hamilton, William Douglas. 
Großherzogin Stephanie residierte zu Mannheim in dem 
umfangreichen Schlosse, wo sich auch für Tochter und Enkelin 
bei deren andauernden Aufenthalten mehr als genug Raum fand. 
Bei dem innigen Zusammenleben der hohen Frauen übte die 
fromme, hochsinnige, geistreiche und zartfühlende Großherzogin 
einen bedeutenden Einfluß auf Prinzessin Carola aus. An Adel 
der Bildung und gesellschaftlicher Liebenswürdigkeit konnte diese 
kein besseres Vorbild haben. Die hervorragendsten Lehrer, darunter 
der bekannte Historiker Schlosser, erteilten an Prinzessin Carola 
Unterricht. Sie verkehrte auch in der Mannheimer Gesellschaft und 
befreundete sich mit zwei Komtessen Buol-Schauenstein, deren 
Mutter, geborene Prinzessin Isenburg- Birstein, eine Freundin der 
Prinzessin Wasa war, ferner mit den Freiinnen von Gemmingen 
und einer Gräfin Oberndorff. 
Im schönen Badener Lande traf Prinzessin Carola mit ihren 
Verwandten aus den Häusern Baden und Hohenzollern-Sig- 
maringen viel zusammen. Sie schloß sich eng an die wenige 
Jahre ältere, mit Verstand und Herzensbildung begabte Prin- 
zessin Amalie von Sachsen-Weimar, Tochter des Herzogs Bern- 
hard, spätere Prinzessin Heinrich der Niederlande, an und unter- 
hielt mit ihr einen regelmäßigen Briefwechsel. Die eigentliche
	        
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