Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

Mädchen Blumen, während tausendstimmiger Jubelruf und aus 
allen Fenstern wehende Tücher die Ankunft des Zuges anzeigten. 
Bewegt drückte Prinzeß Carola dem Bürgermeister Pfotenhauer 
ihren Dank für die Begrüßung aus. Ein jubelndes Lebehoch 
antwortete ihr. Die natürliche Huld der Prinzeß begann rasch 
die Liebe des Volkes zu gewinnen. Die Prinzessin war während 
ihrer Erziehung von ihrer Mutter fortgesetzt zum Grüßen ange— 
halten worden, und freute sich Prinzessin Wasa, wenn ihr zu 
Ohren kam, daß das freundliche Grüßen ihrer Tochter gefalle. 
Vom königlichen Hause im Schlosse empfangen, setzte sich 
der Trauungszug von den Zimmern der Königin um 2 Uhr in 
Bewegung nach der katholischen Hofkirche, wobei Prinz Albert 
zwischen dem Könige Friedrich August und dem Prinzen Johann, 
Prinzessin Caroline von Wasa zwischen den Prinzessinnen Johann 
und Louise von Wasa schritten. Dann folgten die Königin Marie und 
die Großherzogin Stephanie von Baden, der Herzog von Genua und 
die Erbgroßherzogin von Sachsen-Weimar, der Regent von Baden 
und die Herzogin von Genua, der Herzog von Sachsen-Meiningen 
und die Erbprinzessin von Sachsen-Altenburg, Herzog Joseph von 
Sachsen-Altenburg und Prinzessin Anna, der Erbgroßherzog von 
Sachsen-Weimar und Prinzeß Amalie, der Erbprinz von Sachsen- 
Altenburg und Prinzeß Auguste, endlich Prinz Georg, Herzog 
Ludwig in Bayern und Prinz Hermann von Sachsen- 
Weimar. 
Die Einsegnung der Ehe vollzog der apostolische Vikar 
Bischof Dittrich. Die helle, schöne Kirche war dicht gefüllt. 
Aller Augen richteten sich auf die in reines Weiß gekleidete 
Braut, auf dem edlen, mit einer Fülle dunkelbraunen Haares
	        
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