Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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beigesetzt. Ein tieftrauriger Fall war es, daß auch ihre Schwester, 
Erbgroßherzogin Anna von Toscana, am 10. Februar 1859 aus 
diesem Leben abgerufen wurde, aus einer glücklichen Ehe, von 
einer kleinen reizenden Tochter hinweg. Sie starb in Neapel und 
ruht in Florenz. 
Dresden hatte sich zum 27. Mai 1859 herrlich geschmückt. 
Es galt, den Einzug des Prinzen Georg mit seiner erlauchten 
Gemahlin zu feiern. Das junge Paar war nach der Hochzeit in 
Lissabon über England nach der Heimat gereist. Am 26. Mai 
abends traf es in Moritzburg ein, herzlich empfangen von der. 
königlichen Familie. Der Einzug in die Residenz, der Empfang 
im Schlosse am folgenden Tage war ebenso feierlich, wie er den 
treuen Sachsen wieder eine Gelegenheit bot, die aufrichtigsten 
Gesinnungen der Ergebenheit zum Ausdruck zu bringen. Die 
neubegründete Familie des Prinzen Georg schloß sich eng an 
das Königshaus an. Die ungetrübteste Eintracht herrschte in 
diesem sich immer mehr erweiternden Kreise. Wenn auch im 
Süden geboren, war Prinzessin Maria Anna doch eine echt 
deutschblonde Schönheit von ruhigem Wesen und vortreff- 
lichem Charakter. Sie war von der Natur reich begabt mit 
gesundem Verstand und fein gebildetem Sinn. Die Einfachheit 
ihrer tiefen, in sich geschlossenen Natur, die anmutige Würde 
ihres Auftretens, die Güte und Teilnahme, die sie jedem ent- 
gegenbrachte, gewannen ihr rasch alle Herzen. Gott segnete sie 
mit einer Reihe blühender Kinder. 
Trauer und Freude wechseln am Fürstenhofe, wie in der 
Hütte. Der Besuch, welchen die Kronprinzessin im Frühjahr 1859 
bei ihrer Großmutter in Mannheim gemacht hatte, war das letzte
	        
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