Hornblende (oder Augit), zeigt besonders nach frischem Abbruch eine
grünliche, später oft graublaue Färbung, baut hohe Wäude auf und
wird gern zur Errichtung massiver Häuser und zur Festigung der
Straßen verwandt. Ebenso zeigt unsere (geognostische) Karte auch
einen dreifachen Wechsel des Gesteins an der oberen Elster. Denn
an die weichen Tonschiefermassen setzt sich ein Qnerzug des härteren
Glimmerschiefers und an diesen endlich als markiger Abschluß
an der Südspitze unseres Landes ein fester Granitstock (Kapellen-
berg) an. Tonschiefer, Grünstein und Granwacke in ostwest-
licher Richtung, und Tonschiefer, Glimmerschiefer und
Granit in nordsüdlicher Richtung bilden den einfachen
Gesteinsban im Grund und Boden des Elstergebirges, das
sich durch die Platte des Tonschiefers mit dem Westflügel
des Erzgebirges innig verknünpft.
2. Wohl aber unterscheidet sich das Elstergebirge von dem Erz-
gebirge durch den Aufban seiner äußeren Formen. Zunächst
erreicht es nirgends die Höhe von 800 m und steigt also keineswegs
bis zum Hochkamme seines größeren Nachbars auf. Es erscheint
vielmehr als ein niedrigeres Gebirgsglied, das sich zwischen dem Erz-
gebirgsrücken im Osten und dem halbkreisartigen Gebirgskerne des
Fichtelgebirges im Westen einsenkt. So bildet es einen breiten Ge-
birgssattel, der den Völkern von Süd und Nord gar oft zum Uber-
schreiten diente. Dann aber wird es in herkömmlicher Weise nicht
(wie das Erzgebirge) in drei, sondern in zwei Höhenstufen gegliedert,
die als oberes und niederes Elsterland bezeichnet und durch eine
Linie geschieden werden, die wir von Auerbach an nach dem Be-
rührungspunkte der drei Königreiche Sachsen, Bayern und Böhmen
ziehen. In dem Oberlande erhebt sich der Kapellenberg als
mächtiger Grenzpfeiler (756 m), stürzt steil nach der Egerebene ab
und läßt unsern Blick über die Kuppen schweifen, die nördlich von
ihm das Elstergebirge bilden. Deun dem Gebirge fehlt durchaus der
geschlossene Rücken und der einheitliche Fuß, wie auch die formenreiche
Gipfel= und die tiefauflockernde Talbildung. Es löst sich vielmehr
in eine große Anzahl von massigen Berggewölben auf, die sich in
sanftem Bogenschwunge nach den gekrümmten, aber flacheren Tälern
senken. Selten wird die Einförmigkeit des Ausdrucks durch einen
scharf hervorbrechenden Felsenzahn, durch Steilwände oder zackige
Kämme unterbrochen. Nur von Schöneck an, der Hochstadt des
Elsterlandes (Bahnhof 767 m), in deren Mitte sich ein quarzreicher
Schieferfels (der Friedrichstein) erhebt, streift ein zerrissener Höhen=
rand bis über Falkenstein hinans. Südlich von dieser freundlichen
Stadt der Hochfläche findet er im Wendelstein („Wändelstein"), einer
zerklüfteten, vom Blitzstrahle mehrfach zertrümmerten Felsenmasse,
seinen wildesten Aufbau. Das niedere Elsterland zeigt noch mildere
Formen, bewahrt aber immer die Natur einer geneigten Hochfläche,
auf der wellenförmige Höhen ruhen. Kuppige Höhen, durch
Talsenkungengetrennt und durcheinen zackigen Felsen-