Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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wiederkehrenden Endung der Ortsnamen auf „brunn“ oder „bach“ 
hervor. Frisch springt am bemoosten Gesteine das helle Bergwasser 
hervor, bahnt sich zwischen Wurzeln den Weg, läuft eilig in die 
blumigen Wiesenmatten hinaus und rinnt in kurzen Wellen und 
springt in rauschenden Fällen durch das ländliche Tal. Zu den 
schönsten Bächen des Elsterlandes gehört zunächst die Trieb, deren 
Wasser durch eine bewaldete Felsenrinne schäumt, aus deren Grunde 
flechtenbewachsene Blöcke des Grünsteins ragen. Der Waldmeister 
duftet am sonnigen Ufer, und eine Forelle schießt pfeilschnell durch 
die kühle Flut. Stärker noch rauscht die „goldführende“ Göltzsch 
aus ihrem Waldsumpfe, dem „Gesprenge“ (Ursprung), vor Falken- 
stein durch felsige Gründe. Sie hat unter den Flüssen der Land- 
schaft das stärkste Gefälle und bildet daher, besonders auf ihrem 
Oberlaufe, eine Reihe kleinerer Wassersprünge, ja in dem waldigen 
über sie spannt sich auch am Unterlaufe in vier Bogengängen der 
mächtigste Brückenbau Sachsens, dessen obere Lage sich 575 m von 
Ufer zu Ufer dehnt, und der den Dampfzug trägt, der die Städte 
des erzgebirgischen Kohlenbeckens mit denen des Elsterlandes ver- 
bindet. Trieb und Göltzssch vereinigen sich beide mit der Weißen 
Elster, dem Hauptflusse der Landschaft, obschon die Quelle derselben 
südwestlich vom Kapellenberge in einem böhmischen Waldgebiete liegt. 
Das Elstertal ist eine flache Bodensenke und wird von Gräsern und 
Erlen umsäumt. In munterem Laufe gleitet der Fluß dahin und 
reinigt schnell seinen Wasserspiegel wieder, wenn die Fabriken ihn 
getrübt haben Muß er doch eine Reihe schmucker Waldbäche empfangen 
und stattliche Orte der Landschaft grüßen, die nach ihm den Namen 
„Elsterland“" erhält. Zusammerfassung. 
5. Dort, wo die Trieb mit der Elster sich eint, schlägt die 
Elsterbrücke (bei Jocketa) ihre hohen und weiten Bogen in dop- 
pelter Lage (die kleineren in der Mitte in vierfacher) über den 
schänmenden Fluß und den dampfenden Zug, der unten mit ten 
Wasser um die Wette nach dem lieblichen Elsterberg (fast 5 
läuft. An einer größeren Schleifenbildung blickt aus Wstzeinen 
die Ruine der Burg Lieban hernieder, die durch Kauf an das Haus 
der Wettiner (1358) kam. Nachdem der Fluß ein größeres Mühl- 
werk im Tale getrieben, schickt er sich an, seine volle Schönheit im 
„Steinicht“ zu entfalten. Hier treten die Grünsteinwände hart 
an ihn heran, oder hängen wohl (an den Bahn= und Pfaddurch- 
brüchen) gefahrdrohend über. Hier treten die Steinkegel und „Türme“ 
auch wiederum zurück, um einen anmutigen Kessel auszuweiten, durch 
den der Fluß sein leuchtendes Gewinde zieht. Tannen und Fichten 
mischen sich mit Buchen und Birken und versuchen das Talgewände 
zu umkleiden, aus dem doch überall die nackten Zinnen und Zacken 
der Felsen starren. Das Pfaffenhütchen treibt in der Sonne seine 
Purpurfrüchte. Wilder Efen und Hopfen winden sich vom harten 
Steine zu dem weichen Zweigdach empor, und Farne breiten sich
	        
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