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Um es näher zu beschauen, verlassen wir das Schiff und steigen in
einem schattigen Laubgange zu den helleuchtenden Mauern auf.
Zwischen zwei runden Türmen wenden wir uns dem Tore zu und
sind von der Erscheinung des Schlosses überrascht, das ganz den
Baustil einer mittelalterlichen Feste zeigt. Brunnen und Keller sind
tief in den Felsen gehauen, die Säle mit den Ahnenbildern eines
alten Rittergeschlechtes (derer von Miltitz) geschmückt, und ein tiefes
Burgverlies zeigt uns noch in den Mauerringen die Ketten, welche
Hand und Fuß der Gefangenen fesselten. Freundlicher ist ein Blick
aus dem Garten des Schlosses auf die lachenden Fluren, hin zu
dem granitenen Boden, in welchen auch hier der Bergmann steigt,
um schwache Silberadern zu erschließen (Orte „Gruben“ und
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Melßen. Meinbolds CGeographlsche Wandbilder, verkleinert
„Bergwerk“) und hin zu dem Dorfe Miltitz, das uns aus alter
Zeit ein Wäldchen edler Kastanien zeigt. Dann bringt uns die
Weiterfahrt nach Siebencichen, einem zweiten Schlosse, das sich
ganz in den hohen Wipfeln alter Buchen und Eichen im Walde
verbirgt. Die bewaldeten Höhen werden von Schluchten zerrissen,
durch welche frische Wasser rinnen. Am andern Ufer der Elbe
aber hat sich eine stattliche Bergmasse, das Spaargebirge,
herangeschoben. Die kahlen Stellen lassen den rötlichen Syenitfelsen
erkennen. Sie tragen Reben, Winzerhäuschen und Dörfer am Fuße
(Ober= und Niederspaar, östlich Alt= und Neuzaschendors). Hier
glüht im Brande der Sonne der feurigste Saft der Trauben, unter