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schaut, sondern besonders auch in die schönen Täler der Zschopau.
und Flöha in ihrer Nähe blickt. Die stattliche Reihe schmucker
Landhäuser aber, die neuerdings unter ihr im grünen Walde ent-
standen sind, nimmt sie wie Küchlein unter den Schutz ihrer grünen
Flügel. Zusammenfassung.
IV. Lehrgedicht: .
1. Das ist ein wildes Drängen und Tosen,
Wo die Zschopau sich gräbt ihren steinichten Pfad,
Die Felsen zu küssen, mit Blumen zu kosen,
Die Brücken zu tragen, zu schwingen das Rad!
2. Das ist ein emsiges Schaffen und Leben,
Wo der Flöha Wasser zu Tale gehn!
Wo die Buchen grünen, die Lüfte weben,
Die Gräser sprossen und Burgen stehn!
3. Das ist ein fernes Leuchten und Glänzen,
Wo auf dem Stein die Augusteburg blinkt,
Umschlungen von Wassern und Waldeskränzen,
Uns Kunde entschwundener Herrlichkeit bringt!
4 Was ranschet der Zschopau wild schäumende Welle?
Was kündet der Flöha gewundenes Band?
Was blinken die Zinnen so sonnenhelle?
„Wie schön bist du, o mein Vaterland!“
11. Die Alichen Erzgebirgstäler.
I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Richter, Bilder für Schule und Haus.
Polle, das Weißeritztal. Gebauer, Bilder. Schäfer, neues Wander-
buch, I. Teil. M. v. Süßmilch, das Erzgebirge. V. Metzsch-Reichenbach,
Schlösser Sachsens.
II. Lehrgang: 1. Das Erzgebirgstal der östlichen Mulde. 2. Das Erz-
gebirgstal der Wilden Weißeritz. 3. Das Erzgebirgstal der Roten
Weißeritz. 4. Das Erzgebirgstal der Müglitz. 5. Das Erzgebirgs-
tal der Gottleuba.
III. Lehrstunde:
Nachdem wir bisher den wichtigsten Flußtälern im westlichen
Erzgebirge gefolgt sind, heben wir für unsere heutige Be-
sprechung die füuf Haupttäler des östlichen Flügels
heraus.
1. Im Gegensatze zum westlichen tritt uns dabei zunächst das
östliche Muldental entgegen. Halten wir uns bei Besprechung
dieses Flusses an seinen Namen, so werden wir sofort zur Quell-
stätte geleitet. Wir finden sie nach unserer Karte jenseits der sächs.
Landesgrenze bei dem böhmischen Gebirgsdorfe Moldau. Dann
führt uns der Name dieses Flusses auch zu dem sächs. Mulda, einem
ansehnlichen Dorfe, das sich mit seinen Gehöften, umgeben von
Wiese, Feld und Wald, in einem flachen Talbecken als Sommer-
frische ausbreitet. Ja, der Name des Flusses wird im allgemcinen
die Bildung des Tales selbst ausdrücken (Mulde = eine flache
Taleinsenkung), das sich zwischen dem böhmischen Moldau und dem
sächsischen Mulda nur flach in den Gebirgsrücken bettet, von moorigen
Wiesen umgeben, von Fichtenwaldungen umschattet und von wenigen,