Allgemeine Chronik. 13 
allen gegen die Stimmen der feudalen Partei ab. Bismark fordert den Abg. 
Virchow zum Zweikampf. Virchow lehnt die Forderung ab. 
2. Juni (Deutschland. — Bayern). Beschluß der II. Kammer bez. der schles- 
wig-holsteinischen Frage. « 
«.(England). Die Regierung entzieht den Conföderirten der Ver. Staaten 
die Rechte von Kriegführenden, will ihnen aber doch noch zum letzten Mal 
einige Vergünstigung zu Theil werden lassen. 
„ (Frankreich). Budgetdebatte des gesetzgeb. Körpers. Rede Thiers. 
6. „ (Oesterreich). Besuch des Kaisers in Pesth—Ofen. 
7. „ (Deutschland). Erster deutscher Protestantentag zu Eisenach. 
„ (Frankreich). Die Regierung nimmt ihre frühere Neutralitätserklärung 
gegenüber den Ver. Staaten zurück. 
8. ,, (Preußen). Das Abg.-Haus lehnt bei Berathung des Militärbudgets für 
  1865 die Armeereorganisationskosten mit 207 gegen 22 Stimmen neuer- 
dings ab.  
„ „ (Oesterreich). Die Regierung überrascht das Abg.-Haus mit einer An- 
lehensforderung von nicht weniger als 117 Mill. zur Deckung der bisherigen 
Deficits und derjenigen für 1865 und 1866. 
„ (Ver. Staaten). Die Flotte wird von 600 auf 90 Kriegeschiffe reduzirt 
und die Armee größtentheils zu entlassen angefangen. 
9. „ (Deutschland. — Schleswig-Holstein). Mission des preuß. Prinzen 
Hohenlohe in Nordschleswig. « 
10. „ (Oesterreich). Die englisch-österreichische Enquete-Commission wird wie- 
der vertagt. 
„ „ (Spanien). Militärverschwörung in Valencia. Gewaltmaßregeln der 
Regierung. 
12. „ (Preußen) verlangt von Oesterreich die Entfernung des Augustenburgers 
aus Schleswig-Holstein und macht die Einberufung der schleswig-holsteinischen 
Stände davon abhängig. 
„ „ (Deutschland. — Bayern). Die ll. Kammer beschließt die Bitte um 
einen Gesetzesentwurf behufs Ueberweisung militärischer Vergehen und Ver- 
brechen an die bürgerlichen Gerichte. 
13, „ (Preußen). Das Abg.-Haus lehnt die Kriegskostenvorlage der Regierung 
einfach ab und erklärt die geschehene Entnahme von Geldern aus dem Staats- 
schatze ohne gesetzliche Ermächtigung der Landesvertretung für verfassungs- 
widrig, das Staatsministerium für verantwortlich dafür. « 
14. «(Preußen). Das Herrenhaus genehmigt einen Antrag auf Beschränkung 
der Redefreiheit des Abg.-Hauses. Die feudale Partei stellt auch im Abg.= 
Hause einen ähnlichen Antrag. 
„ „ (Deutschland. — Bayern). Die l. Kammer sucht den Amnestiebeschluß 
der II. Kammer wieder etwas zu beschränken. 
„ „ (England). Das Unterhaus beschließt mit 166 gegen 147 Stimmen die 
Abschaffung des sog. Katholikeneides. 
15. „ (Oesterreich) lehnt die von Preußen geforderte Entfernung des Augusten- 
burgers aus den Herzogthümern ab. 
—– „ (England). Der sog. Edmundsscandal: Nepotismus des Lordkanzlers 
Westbury. . 
 -.(Aegypten).  Ausbruch der Cholera in Alexandrien und Cairo. Fortschritt 
derselben nach Konstantinopel, Ancona, Marseille 2c. 
16. „ (Preußen). Das Abg.-Haus lehnt den Antrag auf Beschränkung der Rede- 
freiheit mit allen gegen 16 (feudale) Stimmen ab. — Das Herrenhaus lehnt 
das Budget, wie es aus den Berathungen des Abg.-Hauses hervergegangen 
ist, ab und erklärt, daß es die Forderungen der Regierung von Schleswig- 
Holstein vom 22. Febr. seinerseits für vollberechtigt anerkenne. 
„ „ (Oesterreich). Das Abg.-Haus beschließt gegen die Regierung einen Ge-