2. Merico.
1. Jan. Präsident Juarez erläßt von Chihuahua aus eine Proclamation
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an die Mexicaner, um sie zu fortdauerndem Widerstande gegen die
fremden Eindringlinge zu ermuntern:
„ .. Jener unkluge Mann, der die traurige Rolle eines Werkzeugs über-
nommen hat, um ein freies Volk zu Sclaven zu machen, möge eingedenk sein,
daß Verrath, Vertragsbruch und fremde Bajonnette seine einzigen Ansprüche
auf die Herrschaft bilden .. .Wir haben großherzige Helfer zu Hause und
7!7 die uns mit ihren Schriften, ihrem Einfluß, ihren Mitteln bei-
Marschall Bazaine geht in Person zur Armee von Oajaca ab.
Kaiser Maximilian erneuert durch Decret die alte Bestimmung
der spanischen Monarchie, wonach zur Veröffentlichung aller päpst-
lichen Bullen und sonstigen Actenstücke in Mexico das placetum
regium eingeholt werden muß. — Um mit dem Papst zu unterhan-
deln, schickt der Kaiser eine eigene Commission mit dem Minister
Velasquez nach Rom.
Der päpstliche Nuntius Meglia protestirt gegen das kais. Decret
vom 7. Jan., indem er behauptet, daß, da der hl. Vater in der
ganzen Welt als das Oberhaupt der Kirche anerkannt werde, seine
Handlungen die einer unabhängigen und souveränen Jurisdiction
sind, und ferner daß Rom nie werde begreifen können, daß Unter-
thanen des Papstes, seien es nun Kaiser oder Könige, das
Recht hätten, die Veröffentlichung einer seiner Decrete zu verbieten
oder ihre Wirkung zu vereiteln. Der Minister des Auswärtigen
antwortet sofort und widerlegt sehr entschieden die im Protest ent-
wickelten Ansichten, hinzufügend, daß seine Regierung in der aller-
entschiedensten Weise das Princip zurückweise, der Kaiser sei ein
Unterthan des Papstes. Als Katholik sei der Kaiser dem Papst
unterworfen, aber als Herrscher habe er eine Gewalt in Händen,
für die er nur Gott verantwortlich sei. — Gen. Vicario verläßt
die Hauptstadt und macht einen mißlungenen Versuch eines Pro-
nunciamento im Sinne der clericalen Partei.
Ein kaiserliches Decret regulirt die neue Organisation der
Armce: