Full text: Europäischer Geschichtskalender. Achter Jahrgang. 1867. (8)

                      2. Die süddeutschen Staaten. 
3. Jan. (Baden). Eine großh. Entschließung erklärt den Landtag für 
die Periode von 1866/67 als geschlossen. Die für die abgelaufene 
Session zurückgezogenen oder vorenthaltenen Vorlagen sollen der 
nächsten in umfassender Weise gemacht werden. 
5. „ (Hessen). Die Regierung ordnet für Oberhessen die Wahlen 
zum Reichstage des norddeutschen Bundes an und zieht dazu auch 
die Orte Castel und Kostheim bei, die sie bisher dem norddeutschen 
Bunde zu entziehen gesucht hatte. 
6. „ (Württemberg). Eine Landesversammlung der Volkspartei 
(demokratischen Partei) in Stuttgart beschließt eine Ansprache an 
das württ. Volk, in der sie sich gegen die Politik Preußens, für ein 
engeres Bündniß der süddeutschen Staaten mit einem gemeinsamen 
Parlament, für eine Revision der Landesverfassung auf durchaus 
demokratischer Grundlage und schließlich für eine neue Militär- 
organisation im Sinne des schweizerischen Milizsystems ausspricht. 
(Bayern). Wiederzusammentritt des Landtags. Die Regierung 
legt demselben die Entwürfe für die gesammte sog. Sozialgesetz- 
gebung vor. 
9.„ (Bayern). Eine Depesche des Fürsten Hohenlohe ladet Württem- 
berg, Baden und Hessen ein, sich auf einer Conferenz über gemein- 
same Grundzüge einer neuen Kriegsverfassung zu verständigen. 
Der Vorschlag wird angenommen und die Conferenz auf den 3. 
Febr. angesetzt, worauf Bayern die Berathungsgegenstände näher 
bezeichnet. 
Depesche Hohenlohe's: „Die Grundverträge des deutschen Bundes 
sind thatsächlich durch die Ereignisse des letzten Jahres aufgehoben, und 
während Norddeutschland unter Preußens Führung sich als Bund neu con- 
stituirt, ist ein gleicher Versuch Seitens der süddeutschen Regierungen bis 
jetzt nicht gemacht worden. Der König, mein erhabener Herr, erkennt die 
Schwierigkeiten, welche der Constituirung einer neuen Bundesverfassung 
zwischen Bayern und den übrigen deutschen Staaten, und namentlich der
	        
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