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werden, um 5 Indididuen zu retten. Unter biesen Umständen habe Sir
Stafford Northeothe nach Indien den Befehl telegraphirt, zwei oder drei er-
sahrene Offiziere nach Aden zu senden, damit sie sich dort mit dem Obersten
Merewether besprechen, die Küstenpunkte untersuchen und andere zu einer et-
waigen Expedition in's Innere Abyssiniens erforderliche Erkundigungen ein-
ziehen. Man könne einen Versuch zur Rettung der Gefangenen nicht unter-
lassen, anderseits dürfe man nicht übereilt handeln, nicht England der Mög-
lichkeit einer militärischen und politischen Niederlage aussetzen.
20. Juli. Oberhaus: Committee-Berathung über die Reformbill. Der
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Antrag Halifax (die kleinen Wahlflecken unter 5000 Wählern ganz
zu beseitigen und dagegen die großen Städte des Reichs sämmtlich
besser zu bedenken) wird mit 100 gegen 59 Stimmen verworfen,
dagegen der Antrag Cairn's (Erhöhung des Census der Untermiether
von 10 auf 15 Pfd.) mit 121 gegen 89, und Harrowby's (Er-
höhung des Census der Erbpächter von 5 auf 10 Pfd.) mit 119
gegen 86 Stimmen angenommen.
„ Oberhaus: Committee-Berathung über die Reformbill. Der
Antrag Grey's (die mittelbare Steuerzahlung der sog. compound
householders abzuschaffen und damit virtuell das unbeschränkte Haus-
haltsstimmrecht einzuführen) wird mit 148 gegen 53 Stimmen ver-
worfen, ebenso der Antrag Halifax (die in städtischen Wahlbezirken
ansässigen Pächter den Freilehen gleichzustellen) mit 135 gegen 41
Stimmen. Dagegen wird der Antrag Cairn's (für die 11 städtischen
Wahlbezirke, denen nach dem neuen Gesetze 3 Mitglieder zugestanden
sind, zu bestimmen, daß jeder Wähler nur für 2 Candidaten zu
stimmen berechtigt sei, um der Minorität, wenn sie irgend numerische
Bedeutung hätte, die Möglichkeit zu sichern, ihren Candidaten als
den dritten durchzubringen) wird mit 142 gegen 51 Stimmen an-
genommen weil das Princip der Minoritätswahlen zunächst wenig-
stens und in den großen Städten bloß den Conservativen zu Gute
kommtl.
1. Aug. Oberhaus: Committee-Berathung über die Reformbill. Der
Antrag Grey's (keinem Wahlflecken unter 12,000 Einwohnern mehr
als 1 Vertreter zuzugestehen) wird mit 93 gegen 37, der Antrag
Lyreden (alle Wahlflecken unter 5000 Einwohnern zu beseitigen)
mit derselben Mehrheit, endlich auch der Antrag Grey's (die Mino-
ritätenvertretung auch auf die ländlichen Wahlbezirke auszudehnen)
wird (weil den Conservativen ungünstig) mit 98 gegen 86 Stimmen
verworfen.
Unterhaus: Schlimmer Eindruck der vom Oberhaus in der Re-
sormbill angebrachten Modificationen; gegen die Erhöhung des Census
der Untermiether wird bereits eine Motion angekündigt.
„ Oberhaus: Schluß der Committee-Berathung über die Reformbill.
Die (vom Unterhaus verworfene) schriftliche Abstimmung wird mit