Rom.
— Jan. Veröffentlichung des Budgets für 1867:
Dasselbe weist eine Einnahme von 36 431.058 Frs. auf, worunter die
Douanen mit 19,699,213, die directen Steuern und Kammergüter mit
5,882,307, das Lotto mit 4,191,892 und die Bank mit 2,576,623-Frs. die
bedeutendsten Posten sind. Die Gesammtsumme der Ausgaben entziffert
73,833,754 Fr., wovon die öffentliche Schuld 39,160,131 Frs., das Wafsen-
ministerium 10,611,503 und das Finanzministerium 8,523,906 Frs. in An-
spruch nehmen. Es ergibt sich also ein Deficit von 37,102,635 Frs., das in
diesem Jahr gedeckt werden kann durch 20 Millionen, welche die italienische
Regierung im März für die Znteressennachträge seit 1859 zu zahlen hat,
und durch 18 Millionen, welche im Laufe des Jahrs von Italien für die
jährlichen Zinsen der übernommenen päpstlichen Schuld zu zahlen sind. Das
Militärbudget das noch im J. 1865 auf bloß 6,854,575 Fr. angesett war,
ist demnach auf 10,611,503 Fr., also etwas mehr als der jährliche Durch-
schnittsertrag des Peterspfennigs, gestiegen und zwar für ca. 11,000 Mann
aller Wassengattungen, zu denen dann noch in den Provinzen eine Art
mobiler Nationalgarde kommt.
5. Febr. Der franz. Gesandte in Rom zeigt seiner Regierung den Bei-
tritt des Kirchenstaats zu dem zwischen Frankreich, Italien, Belgien
und der Schweiz bestehenden Münzvertrage an unr die Wiederauf-
nahme der Unterhandlungen über einen Handelsvertrag mit Frank-
reich, mit dem Beifügen der
„Hoffnung, aus diesem internationalen Acte eine Art Zollverband her-
vorgehen zu sehen, der einst auf freundschaftlichem Wege die Beseitigung der
Zollämter hervorbringen könnte, die das päpstliche Gebiet von dem italieni-
scheu trennen. Diese Nothwendigkeit einer Vereinbarung mit Italien in
materieller Beziehung schien der römische Hof mehr als früher anzuerkennen
geneigt zu sein, und er stellte nicht in Abrede, daß die Annäherung, welche
man durch die Unterhandlungen mit Herin Tonello erzielen würde, ein wenn
auch nicht vollständiges, doch ein solches Uebereinkommen. zur wünschens-
werthen Regelung der ökonomischen Fragen erleichtern könnte. Der dem
italienischen Rarlament vorgelegte Gesetzentwurf in Betress der Kirche und
der Liquidation der Kirchenguter hat wieder Alles in Frage gestellt.
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