392 Rom.
20. Oct. In Florenz wird Cialdini mit der Bildung eines Ministeriums
beauftragt.
Der Kirchenstaat ist an diesem Tage augenblicklich von Frei—
schaaren so viel als gänzlich geräumt und haben sich diese über die
ital. Grenze zurückgezogen. Die Notiz wird nach Frankreich gemeldet.
21. „ Auf diese Nachricht und die Berufung Cialdinis in Florenz hin
befiehlt Napoleon, den Abgang der Expedition in Toulon wieder zu
sistiren.
Garibaldi erscheint in Florenz und spricht unbehelligt zum Volke.
Das römische Nationalcomité ruft durch eine Proclam. Nom zum
Aufstand auf.
22. „ Abends: Mißglückter Aufstandsversuch in Rom. Einige Wacht-
posten, namentlich auf dem Capitol und dem Forum, werden über-
fallen und die Hälfte der Zuavencaserne in der Nähe des Vaticans
in die Luft gesprengt. Zu gleicher Zeit fährt eine Freischaar, meist
römische Emigranten, 75 Mann stark unter Enrico Cairoli den
Tiber herab und setzt sich auf dem Monte Parioli bei Aqua Ace-
tosa fest.
23. „ Die Freischaar auf dem Monte Parioli unter Cairoli wird nach
verzweifelter Gegenwehr von den Päßpstlichen niedergemacht, Cairoli
selbst fällt.
Garibaldi vereinigt sich an der römischen Grenze bei Scandriglia
mit seinem Sohne Menotti und übernimmt das Commando der Frei-
schaaren.
24. „ Garibaldi läßt Viterbo auf sechs Punkten stürmen, wird aber
zurückgeschlagen. Immer stärkere Banden dringen von allen Seiten
her, auch von Frosinone unter Nicotera, gegen Rom ror. In Rom
werden mit Beginn der Dunkelheit Orsini-Bomben in die Straßen
geworfen; zahlreiche Patrouillen, von Bürgern unterstützt, durch-
ziehen sie. Die Lage der Stadt, in der kaum 2000 Mann er-
schöpfter päpstl. Truppen liegen, wird bedenklich.
25. „ Rom wird in Belagerungszustand versetzt und die Ablieferung
aller Wassen im Privatbesitz befohlen. Banden streifen bis in die
Nähe der Stadt. Das Haus Ajani in Trasterere wird von den
Zuaren gestürmt, 16 Garibaldianer werden darin niedergemacht, die
übrigen gefangen.
Garibaldi besetzt Monte Maggiore und den Paß von Correse;
die unter ihm vereinigten Schaaren von Menotti, Caldese, Salomone,
Mesto und Frigessy erreichen die Stärke von 4000 Mann.
26. „ Garibaldi erstürmt Monte Rotondo, 15 Miglien von Rom, nach
langer und tapferer Vertheidigung von bloß 400 Mann pöäpstlicher
Truppen, welche schließlich capituliren. Die Lage der Stadt Rom
wird verzweifelt. Sämmtliche Truppen in der Campagna erhalten