12. Türkei.
4. Jan. (Aegypten). Entdeckung einer Palastrerschwörung, an deren
Spitze Selim Pascha, Oheim des Vicekönigs, stand. Derselbe so-
wie eine Anzahl Würdeträger werden in Haft genommen.
„ (Candia). Der Sultan richtet ein Rescript an den Militär-
commandanten Mustapha Pascha, in dem er ihn beauftragt, die Wahl
von Delegirten der muselmännischen und christlichen Bevölkerung zu
veranlassen und dieselben nach Konstantinopel zu schicken, um mit
ihnen die Beschwerden der Insel zu untersuchen.
12.—20. Jan. (Candia). Mustapha Pascha versucht umsonst in tie
Thäler der Sphakia einzudringen.
20. Jan. (Rumänien). Die Großmächte, mit Ausnahme Nußlands,
27.
31.
das in anderer Form schon vorausgegangen ist, richten identische
Noten an die Pforte, durch welche sie die Investitur des Prinzen
Karl von Hohenzollern als Fürsten von Rumänien anerkennen.
„ (Rumänien). Die II. Kammer anerkennt endlich die im
vorigen Jahr vom Fürsten Karl mit dem Hause Oppenheim zu
schweren Bedingungen abgeschlossene Anleihe mit 58 gegen 40
Stimmen.
„ (Serbien). Fürst Michael gibt zu Eröffnung von Militir-
conferenzen in Belgrad ein großes Festessen und bringt dabei (mit
Rücksicht auf seine an die Pforte bereits gestellte Forderung bez.
der Festungen) einen sehr kriegerischen Toast auf die Reorganisation
der Armee und die Gründung der Landwehr aus:
„Der Grundgedanke dieser Reform, die schon mein in Gott ruhenter
Vater verfolgte, ist der, Serbien in den Stand zu setzen, daß es auf der
Balkan-Halbinsel eines seines Ranges würdige Stellung nehme und mir ist
es beschieden, diese große und patriotische Idee zu verwirklichen.“
„ (Sibanon). Joseph Karam räumt das Land und schifft sich in
Beyrut nach Algier ein.