2. Spanien.
25. Jan. Der Gouverneur von Burgos, der auf Befehl der provisorischen
Regierung ein Inventar der Archive und des Schatzes der Kathedrale
aufnehmen will, wird von fanatisirten Massen mit Dolchstichen er-
mordet. Die Freiwilligen stellen die Ordnung her und der Militär-
commandant verhängt den Belagerungszustand über die Stadt. Es
wird gerichtliche Untersuchung eingeleitet.
27. „ — 2. Febr. In Madrid entsteht in Folge der Ereignisse in
Burgos eine große Aufregung gegen den Nuntius. Derselbe stellt
sich unter den Schutz der franz. Gesandtschaft; das ganze diplomatische
Corps nimmt sich seiner an. Gegenüber ein Massenkundgebung für
religiöse Freiheit erklärt die provis. Regierung, dieselbe sei thatsäch-
lich hergestellt, die rechtliche Festsetzung derselben müsse aber den
Cortes vorbehalten bleiben. Der Nuntius kehrt feierlich in die
Nuntiatur zurück.
411. Febr. Eröffnung der constituirenden Cortes.
12. „ Cortes: Der monarchische Demokrat, Rivero, Bürgermeister von
Madrid, wird mit 168 Stimmen gegen 50, die auf den Republi-
kaner Orense fallen, zum Präsidenten gewählt.
25. „ Die Cortes beschließen mit 180 gegen 62 Stimmen, der provis.
Regierung ihren Dank auszusprechen und ernennen Serrano auch
fernerhin zum Haupt der provisorischen Regierung. Derselbe bestätigt
alle bisherigen Minister in ihren Funktionen.
3. März. Die Cortes wählen einen Ausschuß von 15 Mitgliedern, um
den Entwurf einer neuen Verfassung auszuarbeiten. Olozaga wird
zum Präsidenten desselben gewählt.
11. „ Cortes: Die Regierung verlangt von ihnen die Bewilligung zu
einer neuen Anleihe von 1000 Mill. R., da von der vorjährigen nur