4. Frankreich.
1. Jan. Der Kaiser antwortet dem Bureau des gesetzgebenden Körpers
41.
17.
auf seine Glückwünsche:
„Mit jedem Jahr wird die Mitwirkung des gesetzgebenden Körpers uner-
läßlicher, um in Frankreich die wahre Freiheit zu begründen, die nur gedeihen
kann durch die Achtung vor dem Gesetz und die gerechte Abwägung der öffent-
lichen Gewalten“".
„ Frankreich ladet die Großmächte telegraphisch zur Beschickung
der vereinbarten Conferenz in Paris behufs friedlicher Lösung der
griechisch-türkischen Streitigkeit ein.
„ Zusammentritt der europäischen Conferenz in Paris behufs Lösung
der griechisch-türkischen Differenz.
„ Das Amtblatt veröffentlicht den Bericht des Finanzministers
Magne an den Kaiser über die Finanzlage des Reichs und das
Budget für 1870.
Der Bericht erörtert nach einander das Anlehen von 429 Mill. Fr. von
1868, den Stand der schwebenden Schuld, das ordentliche und das außer-
ordentliche Budget für 1870 und schließlich das Amortisirungsbudget und
findet die Lage der Finanzen in allen diesen Beziehungen sehr befriedigend.
Das Anlehen von 1868 habe zwar nicht vermocht, „unsere Finanzschwierig-
keiten augenblicklich in einen blühenden Finanzzustand umzuwandeln, aber
doch gestattet, die Vergangenheit zu liquidiren“; die schwebende Schuld hofft
der Minister auf 700 Mill. herabmindern zu können, d. h. auf die Durch-
schnittsziffer seit 28 Jahren und ihre niedrigste Ziffer seit 17 Jahren; das
Budget für 1870 zeigt nach ihm eine Einnahme von Fr. 1,736,667,933 und
eine Ausgabe von Fr. 1,650,000,248, also einen Ueberschuß von Fr. 86,607,145,
welcher Ueberschuß hinreiche, um alle Credite des außerordentlichen Budgets
zu decken. Der Bericht schließt dahin: „Dieses ist die Lage. Wir wollen und
dürfen die Vortheile derselben nicht übertreiben; allein wenn man noch nicht
bis zu dem Grade des Gedeihens gelangt ist, welchen wir anstreben und den
wir wünschen, so ist es dagegen nur gerecht, anzuerkennen, daß sie auf dem
Wege des Fortschritts zum Bessern ist“.
„ Die in Paris versammelte Conferenz der Großmächte einigt sich
über eine Declaration an Griechenland, die nach einigem Bedenken
21“