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ohne den Versuch neuer Chikanen zu erfüllen. Im Falle die Obligations-
besitzer dieser Aufforderung nicht entsprechen, sollen die bis nun vollendeten
Eisenbahnarbeiten abgeschätzt werden (von Rumanien nämlichl) und nach
deren Schätzungswerth ein Conversion der ausgegebenen Obligationen in Staats-
schuldscheine stattfinden,“ wobei sich im günstigen Falle etwa 3½ Procent
herausstellen würden.
20. Juli. (Rumänien.) Senat: tritt den Eisenbahnbeschlüssen der II. Kam-
mer v. 17. d. M. unverändert bei.
21. „ (RNumänien.) Schluß der Session der Kammern.
29. „ (Rumänien.) Der Fürst sanctionirt nach einigem Zögern die
Eisenbahnbeschlüsse beider Kammern und zieht sich darauf für einige
Zeit in die ländliche Stille eines Klosters an der österr. Grenze zurück.
30. „ Eine Insurrection in Albanien wird von den türkischen Truppen
ziemlich rasch unterdrückt.
10. Aug. (Tunis) fügt sich im Wesentlichen den Forderungen des Sultans
und seines Commissärs.
18. „ (Serbien.) Wahlen zur Seuptschtina für die nächsten drei Jahre.
6. Sept. Der Großwesier Aali P. . Mahmud P. tritt an seine Stelle.
13. „ (Rumänien.) Der Fürst kehrt vom Kloster Sinai nach Bukarest
zurück.
15. „ Wahl eines neuen griech. Patriarchen.
17. „ (Serbien.) Eröffnung der Seuptschtina.
— „ Der neue Großwesir scheint alles ändern zu wollen. Absetzungen
und Ernennungen jagen einander förmlich.
11.— 16. Oct (Numänien.) Zusammentritt und Spruch des Eisenbahn-
schiedsgerichts. Dasselbe erklärt die dem Dr. Stroußberg und Gen.
ertheilte Eisenbahnconcession für aufgelöst. Dadurch wird die Re-
gierung in die Nothwendigkeit versetzt, die fertigen Eisenbahnen und
das vorhandene Material mit Beschlag zu belegen, was auch sofort
geschieht.
15. „ Der Großwesir lehnt die Forderungen des päpstlichen Legaten
Franchi schließlich definitiv ab.
18. „ (Serbien.) Fürst Milan macht dem Kaiser von Rußland einen
Besuch in Livadia.
20. „ (Rumänien.) Die Regierung erklärt sich mit den Vorschlägen
der Gesellschaft, die sich in Berlin aus Obligationsinhabern der ru-
mänischen Eisenbahnen gebildet hat, einverstanden und bereit, mit der-
selben einen Vertrag im Sinne der Kammerbeschlüsse v. 17. Juli
einzugehen.
24. „ (Tunis.) Der Bey verständigt sich durch seinen Abgesandten in
Konstantinopel, Khaireddin P., mit dem Sultan vollständig. Ein