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1. Dec. In Sheffield findet eine kleine Versammlung statt, welche eine
republikanische Conferenz vorstellt und dazu bestimmt ist, eine Verbin-
dung sämmtlicher republikanischen Vereine anzubahnen und ein Pro-
gramm zu verfassen, welches eine hinreichend breite Grundlage besitze,
um alle wahren Reformfreunde zu vereinigen.
Der Vorsitzende findet für nöthig, zur Erklärung zu bemerken: manche
Clubs seien zu arm, um die Reisekosten für einen Delegirten zu erschwingen.
Dieselben hätten indessen Vollmacht gesandt, so daß auch in ihrem Namen
abgestimmt werden könne. Es wird u. A. beschlossen, eine nationale republi-
kanische Brüderschaft zu bilden, deren Programm in folgenden Punkten ent-
halten ist: Allgemeines Wahlrecht aller Erwachsenen, gleichmäßige Wahlbezirke,
Abschaffung der Staatskirche, vollständige Trennung der Schule von der Kirche,
Erklärung des Grundeigenthums als Besitz der Nation, kürzere Parlamente,
Diätenzahlung für die Mitglieder und Begründung der republikanischen Staats-
form durch gesetzliche Mittel. Letzterer Ausdruck wird nur nach einigem Wider-
stande von der Mehrheit durchgesetzt. Es wird ferner als republikanische Flagge
grün-weiß-blau genehmigt und ein Rath von fünf Mitgliedern gewählt, der
für die nächsten sechs Monate seinen Sitz in Noltingham haben soll.
15. Die sämmtlichen irischen Bischöfe wirken dahin, die Schullehrer
in absoluter Abhängigkeit von der Geistlichkeit zu behalten. Conflict
mit der Regierung bez. der Gehaltszulagen für die Lehrer.
Diese Zulage soll in der Form einer Remuneration nach dem Grade der
Leistungen ertheilt werden. Dieselbe wird indeß abhängig gemacht von einer
Zusage der Schulverwalter, den Lehrern eine dreimonatliche Kündigungsfrist
zu geben. In einigen Diöcesen hatten die Schulverwalter den betreffenden
Nevers bereitwillig genug unterzeichnet, allein neuerdings haben sich die sämmt-
lichen irischen Bischöfe und Erzbischöfe in dieser Angelegenheit verständigt, der
Geistlichkeit den nöthigen Druck anzulegen. Diejenigen geistlichen Schulver-
walter, welche sich bereits anheischig gemacht hatten, den Lehrern eine drei-
monatliche Kündigungsfrist zu gewähren, haben unter dem Einflusse der Bi-
schöfe denn auch neuerdings ihre Unterschriften zurückgenommen. Darauf hin
sieht sich die irische Schulcommission veranlaßt, an die Regierung zu berichten,
die ihrerseits bei ihrer Position beharrt, keine Zulagen zu gewähren, wofern
die betreffende Zusage nicht ertheilt wird.