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Charakters und des Geistes auch in der Gesellschaft respektirt werden muß,
welche wir anstreben. Noch bedeutungsvoller und unabweislicher ist die Ach-
tung einer solchen Autorität aber in dem Kampfe, den wir führen. Die „Inter-
nationale“ hat als Vereinigung zu einem bestimmten Zwecke keine Existenz-
berechtigung, wenn sie sich nicht ein Organ gibt, das darüber wacht, daß nicht
einzelne Gruppen die ganze Gesellschaft compromittiren und ihre Interessen
gefährden. (Zu den Abstentionisten gewendet): Sie wollen den centralistischen
Cäsarismus dadurch bekämpfen, daß Sie in ein anderes Extrem verfallen, in
den Föderalismus, der einer vergangenen Geschichts -Periode angehört. Sie
wollen den fest organisirten Apparat der Reaktion stürzen und dekretiren zu
diesem Zwecke die Anarchie in Ihren eigenen Reihen. (Stürmischer Beifall.)
Die Föderalisten, ohne jedes Verständniß für den Gang der Geschichte, haben
in der ersten französischen Revolution der Reaktion gedient, sie haben soeben
in Deutschland vollständig Bankerott gemacht, ihr Niedergang in Oesterreich
ist unausbleiblich. Ihr Föderalismus im Jura, in Belgien, Holland und
in einzelnen spanischen Provinzen hat Agents provocateurs in unsere Reihen
geführt und einzelne Gruppen zu Verbündeten der Reaktion gemacht. Sie
berufen sich auf Proudhon, der im JI. 1863 die politische Abstention gegen-
über dem Kaiserreich empfohlen hat. Wohin hat diese Abstention geführt?!
Zur Regierung der Unfähigkeit und des Verrathes. Ich will die Pariser Com-
munalisten keineswegs verdammen; die Revolution des 18. März entsprang
der Noth, die noch dazu herausgefordert wurde. Frankreich verdankt ihr die
Erhaltung der Republik. Aber eines ihrer Hauptgebrechen war ihr födera-
listischer Charakter. Thiers konnte bei der Niederwerfung der Commune von
der Erhaltung der Staatseinheit sprechen, ähnlich wie dieß französische Staats-
männer bei Niedermetzelung der Hugenotten gethan hatten. Wenn Sie nicht
theilnehmen wollen an unserer politischen Arbeit, die nach allen Seiten klärt
und die Geister in Bewegung setzt, wenn Sie sich wie Sekten abschließen, wird
die Weltgeschichte über Sie zur Tagesordnung übergehen 2c." Die Entschei-
dung über den Longuet'schen Antrag erfolgte, da man die Spaltung der
Partei dem Publikum nicht weiter vor Augen führen wollte, und auch den
üblen Eindruck scheute, welchen allzu offenherzige Reden, wie die Vaillant's,
zu machen geneigt waren, in einer geheimen Sitzung am 7. September.
Die Blanquisten hatten gleich in der zweiten Sitzung des Congresses eine
scharfe Fassung der spätern Longuet'schen Resolution vorgeschlagen, welche lautet:
„Man gebe den revolutionären Kräften des Proletariats eine militärische Ein-
richtung und beauftrage den Generalrath, einen Entwurf derselben vorzulegen,
da die Barrikade das beste Angriffsmittel ist.“ Die Opposition, welche
dieser ursprüngliche Anträg der Blanquisten erfuhr, hatte sie bestimmt, ihn
milder zu amendiren, und sie hatten die Aufnahme der Longuet'schen Redak-
tion gefordert. In dieser Fassung wurde der Antrag denn auch ange-
nommen. Dennoch sind die Blangquisten abgereist und haben den Congreß
als erfolglos aufsgegeben, der Grund aber dieses scheinbar unverständlichen
Widerspruches ist, daß ihre Absichten trotz der Annahme der Proposition
Longuet--Vaillant nicht erreicht find. Denn die wüthende Sprache, womit die
Blanquisten für den Antrag eintraten und ihre sich überstürzende revolutio-
näre Gesinnung veranlaßte die Pariser Delegirten zu folgender Erklä-
rung: „Bei aller Hochachtung, welche wir für Blanqui hegen, sind wir ge-
zwungen, hiemit auszusprechen, daß die heutige Pariser Arbeiterschaft die An-
schauungen der Blanquisten nicht mehr theilt. Wir wollen die Erringung politi-
scher Macht zunächst dadurch, daß wir vorerst den Arbeiterstand auf jene geistige
Höhe heben, die es ermöglicht, unser Ziel — die Abschaffung jeder Classen-
herrschaft — zu erreichen. Wir wollen der Welt nicht durch Verschwörungen,
sondern durch die rastlose öffentliche Arbeit an dem Werke unserer Emanei-
pation imponiren.“ Das konnte den Revolutionären der Commune, den
Männern der Gewalt nicht passen, aber sie waren auch unzufrieden, weil man
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