13.1 Das denische Reich und seine einzelnen Glieder. (Sept. 10—11.)
wirihen und Personen welche Kleinhandel mit Branntwein oder Spiritus
treiben, der Betrieb ihres Gewerbes unter sagt werden...Druucke-
reien, welche geschäftsmäßig zur Förderung der im § 1 beziihneten Be-
strebungen benutzt werden, können geschlossen werden.“ (§ 16.) „Für
Bezirke oder Orlschaften, in welchen durch die in § 1 bezeichneten Bestrebungen
die öffentliche Sicherheit bedroht ist, können van den Centralbehörden der
Vundesstaaten die folgenden Anordunngen für die Dauer von
längstens einem Jahre getroffen werden: g,tchingigeachung der Ver-
sammlungen von polizeilicher Genehmigung, Verbot der Verbreitung von
Druckschriften an öffentlichen Orten, Ausweisung von Perjonen ohne Unter-
stützungswohnsitz oder erworbene Heimat, Waffenverbot] ( 20).
10. September. (Deutsches Reich.) Nobiling stirbt in Folge
der Kopfwunde, die er sich unmittelbar nach dem Attentat auf den
Kaiser felbst beigebracht hat, im Gefängniß. Eigentliche Mitschul-
dige an seiner That scheint er entschieden nicht gehabt zu haben,
obgleich die Nachforschungen nach solchen auch noch nach seinem Tode
fortgesetzt werden. So viel steht außer Zweifel, daß er wie Hödel
sozialdemokratischen Ideen huldigte. Aber das nächste Motiv zur
That war bei Hödel offenbar sittliche Verlotterung und Größenwahn,
bei Nobiling dagegen, der den gebildeten Ständen angehörte, allem
Anschein nach eine Art partiellen Wahnsinns.
10. September. (Deutsches Reich.) Der Pariser Times-
Correspondent v. Vlowißz veröffentlicht eine mit dem Reichskanzler
während des Congresses gehabte Unterredung. Es geht daraus her-
vor, daß, nicht zwischen Deutschland und Rußland, wohl aber zwi-
schen den beiden Reichskanglern, Vismarck und Gortschakoff, eine ent-
schiedene Spannung nicht nur seit längerer Zeit bestand, sondern
noch besteht, und man nimmt allgemein an, daß Bismarck dieß
constatirt wissen wollte.
I. September. (Deutsches Reich.) Neichstag: Die Präsi-
dentenwahlen ergeben die Wiederwahl des bisherigen Bureau's:
v. Forckenbeck wird mil 240 von 359 Stimmen wieder zum Präsi-
denten, v. Stauffenberg (nationalliberal) und Fürst Hohenlohe-
Langenburg (dentsche Reichspartei) werden wieder zu Vizepräsidenten
gewählt.
Die Deutsch-Conservativen hatten ihrerseits auf eine Vicepräsidenten-
stelle (statt Stauffenberg) Anspruch erhoben und hätten ihren Plan durch einen
Compromiß zwischen den verschiedenen Fraktionen vielleicht auch durchgeseht.
Allein v. Forckenbeck erklärte von vorneherein, daß er eine Wiederwahl
als Präsident bloß in Folge eines Compromisses seinerseits nicht annehmen
würde. Es kommt daher kein Compromiß zu Stande und Stauffenberg wird
mit 175, Fürst Hohenlohe mit 112 Stimmen gewählt. Bei der Wahl
Stauffenbergs werden 117 unbeschriebene Zettel abgegeben und stimmt die
Fortschrittspartei für Slauffenberg; bei der Wahl Hohenlohe's stimmen