338 Eroßbriltannien. (Ende Dec.)
Richter, obwohl sie nichts gegen die Ernennung von Ausländern zu Gerichts-
Inspektoren in jedem Vilajet einzuwenden hat. Was die fiscalischen Re-
formen anbetreffe, so befände sich die Aufhebung der Zehentverpachtung unter
Erwägung; aber es werde beabsichtigt, die Einführung des neuen Systems
vorerst auf eine oder vielleicht zwei Provinzen zu beschränken. Was die Un-
absetzbarkeit von Beamten aubelangt, so willigt Safvet Pascha in deren Er-
nennung für fünf Jahre, falls ihre Entlassung von der Regierung aus irgend
einem großen öffentlichen Interesse nicht für unerläßlich betrachtet werde. —
Layard spricht in Depeschen vom 24. und 30. October von Schwierigkeiten,
die er hatte, obige Antwort zu erlangen, und erklärt, Gründe zu der An-
nahme zu haben, ausländischer Einfluß sei sehr energisch thätig gewesen, den
Widerspruch gegen die Resormvorschläge in stärken. Dazu sei die bei der
Pforte übliche Verschleppung der Dinge gekommen, und so sei seine Geduld
beinahe erschöpft. Toch müsse er gestehen, daß weder der Sultan noch Safvet
Pascha jene Verschleppung verursacht hätten. Der Sultan habe vielmehr
eine erste Entscheidung des Ministerrathes als ungenügend zurückgewiesen
und eine zweite selbst in liberalem Sinne verbessert. — Das lehte der Schrifl-
stücke ist eine Depesche Salisbury's an Layard, datirt vom 4. December
1878. Er erklärt sich, wenn auch unbegründete Eifersucht auf Ausländer
sich kundgebe, mit Len- Grundsahe, die Antorität des Sultans vor Allem zu
stärken, einverstanden. Die jüngsten Wahlen eines Gonverneurs für Syrien
und für Kreta seien gute Beispiele, und es sei zu rathen, an die allmählige
Ausführung der Reformen um des allgemeinen Wohles willen zu gehen.