Die Schweiz. (Jnni 20 — Ang. 24.) 415
nisse solcher Staaten, welche die Schweiz nicht auf dem Fuße der am meisten
begünstigten Nation behandeln oder aber deren allgemeiner Tarif schweige-
rische Produkte mit befonders hohen Zöllen beschwert, mit einer entsprechen-
den Zuschlagstaxe auf den Ansätzen des neuen Tarifes belegen."
Im Turchschnitt der letzten echs Jahre belief sich der jährliche Er-
trag des seitherigen auf 14 Mill. Fr.; nach den Anschlägen des Bundes-
raths würde der neue Zolltarif der Bundeskasse 23 Mill. Fr. abwerfen, nach
den Beschlüssen des Händeratte 21 Mill. Fr.; nach denen des National-
raths etwa 22 Mill.
20. Juni. m Näthe beschließen, am 29. Juli zu einer
außerordentlichen Session zusammenzutreten, um die Frage einer
Bundessubvention zu Gunsten des Gotthardunternehmens zu be-
handeln. Eine VBotschaft des Vundesrathes schlägt vor:
Gewährung giner solchen Subvention im Actrage von 6 ½ Millionen,
und zwar so daß die 11: Milli lionen, welche an den von der Enzerner Con-
ferenz der Schweiz Wn 8 Millionen noch fehlen, von der schweigeri-
schen Central= und Nordostbahn zu gleichen Hälften getragen, ihnen jedoch
von dem Bunde vorgeschossen werden sollen. Damit wären also die am Unter-
nehmen betheiligten Kantone von jeder weileren Subvention entlastel, was
allerdings die einfachste Lösung der Nachsubventionfrage und das üccherste
Mittel zur Erzielung eines günstigen Resultats der Volksabstimmung wäre.
25. Juni. Zusammentritt der christkatholischen (altlalholischen)
Synode in Naran.
8. Juli. Dr. A. Escher von Zürich, der eigentliche Schöpfer
des Gotthardunternehmens, legt in Folge der Anfechtungen, die er
in der kritischen Lage des Unternehmens zu erleiden hat, seine Stelle
als Präsident der Direction und als Mitglied des Verwallungs-
rathes nieder.
29. Juli — 14. August. Nationalrath: Beralhung der Frage
einer Bundessubvention für das Gotthardunternehmen. Der Bun-
desrath schlägt eine solche von 6½ Mill. vor. Die Anhänger der
Simplonbahn und der Splügenbahn wollen jedoch von einer Bun-
dessubvention für den Gotthard nichts wissen. Vermitllungsantrag
Weck: den Gotthardkantonen 4½ Mill. und anßerdem für die
Monte-Cenere-Linie 2 Millionen zu bewilligen, aber auch dem
Simplon= und dem Splügen-Project jedem gleichfalls 41½ Mill.
Bundesfubvention in Aussicht zu stellen, wenn sie zu Stande kom-
men sollten. Für die Gotthardbahn hätten also die Kantone noch
2 Mill., die Nordost= und die Centralbahn zusammen 1½ Mill.
an die Nachsubvention beizutragen. Dieser Vermittlungsantrag wird
in namentlicher Abstimmung mit 93 gegen 16 Stimmen angenommen.
24. August. Nachdem der Ständerath dem Beschlusse des
Nationalraths bez. einer Bundessubvention für den Gotthard wesent-