9. Dänemark.
9. Januar. Wirderzusammentritt der beiden Thinge. Die
seit dem 8. November v. J. anläßlich der Annahme des Finang-
gesetzes in der Linten eingekretene Spaltung hat sich erweitert; die
Führer beider Fraclionen haben die in der Kammer begonnene hef-
tige Polemik seither in der Presse fortgesetzt.
11. Februar. Follething: der Budgelausschuß erstatlet seinen
Bericht über das Budget von 1878.79. Der Auschuß theilt sich
in seinen Anträgen in eine Mehrheit (gemäßigte Linke) und 2 Minder-
heilen (Rechte und äußerste Linke).
Die Mehrheit sucht den constitulionellen Puntten des Budgets, welche
dieses im vorigen Jahre zum Scheilern brachten, eine Form zu geben, die es
dem Ministerium wie dem Landsthing möglich macht, den begüglichen An-
trägen zuzustimmen. Anders stellt sie sich hinsichtlich der eigentlichen Be-
willigungsfragen; sie will so gul wie alle außerordentlichen Forderungen! für
Wilitärifche Zwecke abgelehnt wissen, so lange kein Vertheidigungsplau t
liegt. Hierzu bemerkt die aus Mitgliedern der Nechten bestehende Minder-
heit: Jeder Verlheidigungsplan macht die Beschaffung von Gewehren, Ka-
nonen und Torpedos, so wie den Bau von zweckentsprechenden Kriegsschiffen
nothwendig. Dieselbe will daher auch die Forderungen der Negierung be-
willigen. Die beiden radicalen Milglieder des Ausschusses wollen dem jehi-
gen Ministerium überhaupt gar nichts bewilligen.
21. Februar. Follething: beendigt die zweite Lesung des Bud-
gets für 1878.79 nach den Anträgen der Mehrheit der Commission
und nimmt einstimmig die llberweisung desselben zur dritten
Lesung an.
Eine sehr erregte Debatte sindel indeß zwischen den radicalen und den
gemäßigten Worlführern der Linken, namemtlich zwischen dem Grafen Holstein-
Lederborg (gemäßigt) und Verg (radica al) statt. Sie machen sich gegenseitig
den Vorwurf, den Principien der Partei untreu geworden zu sein. Graf
Holstein sagt, er und seine Freunde hätten nicht mehr mits Berg und Ge-
nossen zusammengehen können, weil die Consequenzen bes von lehteren be-