Full text: Europäischer Geschichtskalender. Einundzwanzigster Jahrgang. 1880. (21)

518 Eriechenland. (Dec. 17—Ende.) 
17. December. Der Kriegsminister schreibt Offertverhand= 
lungen zur Vergebung der Provianklieferung für eine Armee von 
80,000 Mann, welche „demnächst“ an die Grenze abgehen wird, 
aus. Aus der Kundmachung selbst ist nicht zu ersehen, wann die 
Lieferungen stattfinden sollen, doch will man wissen, es solle Ende 
März damit begonnen werden. 
24. December. Kammer: genehmigt das große Anlehen von 
120 Mill. Dr. und ermächtigt die Regierung zum Abschluß der- 
selben. 
Nach der Vorlage soll die Anleihe in 240,000 Antheilscheinen zu je 
EW Fran#c ausgegeben und in 40 Jahren durch sechs jährliche Verloosungen 
geitet werden; doch kann die Regierung auch vor Ablauf dieser Zeit die 
Antheile auf Grund des nominellen Capitals einlösen. Der Zinsfuß darf 
5 Procent nicht überschreiten und die Auflageziffer nicht unter vs (auf das 
Hundert) hinabsteigen. Wenn kein Consortium die Realisirung des Anlehens 
übernehmen sollte, so gibt die Regierung selbst die Antheilscheine auf ihren 
eigenen Namen mit 1 Proc. Provision aus. Alz Sicherheit werden die 
Steuern auf den Tabak, die jährlichen Einnahmen auns dem Verkauf von 
Staatsgütern und aus den Steuern von Pflauzungen auf Staatsgütern und 
endlich die Einnahmen der Zölle von Athen, Piräcus, Patras und Zante, 
sowet sie nicht schon anderweitig in Anspruch genommen sind, in Anssicht 
geslellt 
26. December. Kammer: genehmigt definitiv eine Convention 
bezüglich Anerkennung und endliche Rückzahlung der Schuld an die 
Erben des Königs Ludwig I. von Bayern. 
Ende December. Die von Frankreich aufs Tabet gebrachte 
Idee einer schiedsrichterlichen Entscheidung zwischen Griechenland und 
der Türkei begüglich der Grenzfrage findet in Griechenland keinerlei 
Anklang. Komunduros erklärt den Vertretern der Mächte sehr be- 
stimmt, daß Griechenland seinerseits auf dem von der Berliner Con- 
ferenz geschaffenen Standpunct beharre.
	        
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