3. Großbrittannien.
3. Januar. In Dublin treten neuerdings bei 4000 irische
Grundbesitzer, worunter fast der gesamte Landadel, zusammen, um
gegen die bisherige Ausführung der irischen Landakte zu protestieren
und eventuell Schadenersatz anzusprechen.
6. Januar. Lord Granville gibt seine Zustimmung zu einer
von Gambetta vorgeschlagenen Kollektivnote beider Mächte an Agyp-
ten jedoch nur „mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß die englische
Regierung sich dadurch zu keiner besonderen Aktionsart verpflichte,
wenn eine Aktion überhaupt notwendig werden sollte.“
Die öffentliche Meinung in England ist einer Intervention in Agyp=
ten, deren Tragweite gar nicht abzusehen wäre, überhaupt wenig geuneigt
und gar nicht einer solchen im Verein mit Frankreich, wobei diesem natur-
gemä mililärisch die Hauptrolle und damit auch der Hauptvorteil zufallen
wür
7. Jannar. Eine Depesche Granville's nach Washington wahrt
neuerdings die Rechte und Interessen Englands bez. des Panama-
Kanals und regt eventuell eine internationale Konfereng über die
Frage an. Die Unionsregierung geht jedoch auf die Anregung
nicht ein.
9. Jannar. (Südsee.) England ist im Begriff, den größeren
Teil der großen Insel Borneo thatsächlich zu annektieren.
Die Besipergreifung ist vorerst freilich nur eine mas stierte. Eine
englische Gesellschaft hat die Territorien angekauft und mit Ermächtigung
der Regierung ein Panzerschiff und aus dem Arsenal von Woolwich zu sehr
billigem Preise eine Menge von Flinten und Kriegemunition dahin geschickt,
um ihre Antorität bei den Eingeborenen zu unterstützen. Dies ist offenbar
eine der Gründung der ostindischen Kompagnie und der Begründung der
Herrschaft Euglands in Judien sehr ähnliche Transaktion. Spanien und
Hollaud wittern dies und brotestieren.
Mitte Januar. Die Lage in Irland ist noch immer dieselbe
mehr als prekäre für England. Die Regierung hat nur soweit die