480 Serbitnu. (Juni 25 — Okt. 2.)
Eisenbahn-Vertrag vor und knüpft eine Darlegung der Finanzlage
daran, in der er zu erweisen sucht, daß das Land durch den Ban-
kerott der Bontoux'schen UCnion genérale keine Verluste erlitten habe.
25. Juni. Skupschtina: genehmigt ein von der Regierung
ihr vorgelegtes Gesetz zu Beschränkung der Preßfreiheit.
27. Juni. Skupschtina: genehmigt ein Gesetz, welches Ab-
geordnete, die mutwillig ihre Mandate ausgeben, um die Arbeiten
der Skupschtina zu unterbrechen, mit einer Geldbuße von 1000 Di-
nars bedroht.
29. Juni. Skupschtina: genehmigt mit allen gegen 3 Stim-
men die neue Eisenbahnkonvention mit dem Pariser Comptoir d'es-
comptc.
4. Juli. Schluß der Skupschtina durch eine Thronrede. Der
König dankt den Ministern für ihr Ausharren und namentlich dem
Finanzminister Mijatowic für seine erfolgreichen Leistungen.
10. August. Der König geht nach Wien und in ein öster-
reichisches Bad.
12. August. Eine radikale Parteiversammlung von 4—500
Parteimitgliedern in Kragujewagz erklärt sich zwar gegen das gegen-
wärtige Ministerium, aber im übrigen, gegen die Tendenz der Partei-
führer, für die bestehenden indirekten Steuern und für die bestehen-
den Militäreinrichtungen. Die Vauern scheinen immerhin ziemlich
monarchisch gesinnt zu sein. 4
11. Oktober. Zusammenkunft des Königs mit dem Fürsten
von Bulgarien in Rustschuck. König Milan besucht von dort aus
seinen mütterlichen Oheim Catargiu in Bukarest. König Carol
weicht jedoch einem Zusammentreffen mit ihm aus. Zwischen den
Balkanfürsten herrscht überhaupt nicht das beste Einvernehmen.
Der König von Serbien schließt sich entschieden an EÖsterreich an;
Montenegro ist dagegen ein Vasall Nußlands und Bulgarien steht
völlig unter dem Einflusse des letztern; Rumänien sucht sich von
beiden unabhängig zu halten.
23. Oktober. Mißlungenes Attentat der Wittwe des 1878
vom Kriegsgericht zum Tode verurteilten und erschossenen Obersten
Markowic auf den König. Dasselbe ruft eine ernste Krisis hervor.
Das Ministerium bietet seine Entlassung au. Die Radikalen ver-
sichern dem König ihre Ergebenheit. Der König empfängt Ristic
in Audienz. Schließlich bleibt jedoch alles im Alten: Serbien steht
wie bisher zu Ssterreich.