Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zweiter Jahrgang. 1886. (27)

422 Kumäuien. (Februar 17.— Mai 22.) 
XVI. 
Numänien. 
17. Februar. (Ministerkrisis.) Infolge eines Angriffs des 
Kammerpräsidenten Lecca auf das Abkommen der Regierung mit 
der Nationalbank über Verlängerung des Bankprivilegiums bis zum 
Jahre 1912 reicht das Kabinet seine Entlassung ein. 
Auf Ersuchen des Königs und nach einer Verständigung der 
Mehrheiten beider Kammern mit dem Kammerpräfidenten zieht 
das Kabinet die Entlassung zurück. 
3. März. Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen 
Serbien und Bulgarien in Bukarest. 
6. April. Die Regierung erklärt auf eine Anfrage Öster- 
reichs, die vorläufige Verlängerung des ablaufenden Handels- 
vertrages sei aus parlamentarischen Rücksichten unmöglich. 
21. April. Budget. 
Die Erfordernisse des rumänischen Staatshaushalts sind nach dem 
— für 1886/1887 im Gegenhalte zum Budget von 1881/1882 von 
120,76 auf 134,24 Millionen Franken gestiegen. Der Hauptanteil an dieser 
Steigerung fällt auf die von 47,76 auf 57.54 Millionen gestiegenen Erfor- 
dernisse der öffentlichen Schuld, auf die von 11 auf 13,12 Millionen erhöhten 
Ausgaben des Unterrichtsministeriums und auf das von 26,32 auf 28,55 Mil- 
lionen erhöhte Kriegsbudget. Die Erhöhung der öffentlichen Schuld ist eine 
Folge der neuen Rentenausgaben und zum Teil auch des Goldagios, durch 
welch letzteres die von Rumänien in Gold zu bezahlenden Zinsen und Til- 
gungen wesentlich gestiegen sind. Das Budget für 1886/1887 beziffert die 
Einnahmen mit 138,23 Millionen, was im Gegenhalt zu dem Budget 
von 1881/1882 eine Zunahme der Staatseinkünfte um 18,23 Millionen er- 
gibt. Diese Zunahme beruht hauptsächlich in der zwischen 1881/1882 
und 1886/1887 erfolgten Steigerung der indirekten Steuern von 45,98 
auf 62,63, der direkten von 26,83 auf 27,64 Millionen. Der für 1886/1887 
erwartete Budgetüberschuß von 3,99 Millionen soll zur Deckung des Fehl- 
betrages von 1884/1885 verwandt werden. 
Anfang Mai. Der Kriegsminister Angelesku reist zur Be- 
grüßung des Zaren mit einem königlichen Briefe nach Livadia. 
Die ursprünglich beabsichtigte Entsendung des Ministerpräsidenten 
Bratiano wird aus politischen Gründen aufgegeben. 
13. Mai. Abbruch der Handelsvertrags-Verhand- 
lungen mit Österreich-Ungarn (vgl. Österreich-Ungarn). 
22. Mai. Die Kammer nimmt den von der Regierung vor- 
gelegten Gesetzentwurf über den autonomen Zolltarif mit großer 
Mehrheit an und ermächtigt durch ein Amendement die Regierung 
die Zolltaxen nach Ermessen noch um 30% zu erhöhen.
	        
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