Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zweiter Jahrgang. 1886. (27)

444 Mittel- und Südamerik#. (Januar— Ende März.) 
herabsetzungen werden von Morrison vorgeschlagen für: Wolle, Lein, Leinen- 
waren, Hanf, Baumwolle, Glas, irdenes Geschirr, Porzellan, Reis, Marmor. 
Der Zoll auf Gußeisen soll bis auf 5 Dollars 60 Cents per Tonne, derjenige 
auf Eisenschienen, Stahl und Eisen bis auf 12 Dollars 50 Cents per Tonne 
ermäßigt werden, für verschiedene Gattungen von Eisen und Stahl werden 
besondere Zollherabsetzungen vorgeschlagen. 
XX I. 
Mittel- und Südamerika. 
Januar. (Mittelamerika.) Die zwischen San Salvador 
und Nicaragua ausgebrochenen Streitigkeiten werden beigelegt. 
Infolge der schroffen Haltung Guatemalas gegen San Salvador in 
dieser Angelegenheit hatte dieser Staat am 24. Dezember 1885 einen 
Bundesvertrag mit Costarica abgeschlossen, welcher die am 12. Sep- 
tember 1885 vollzogene Union der 3 Staaten: Guatemala, Hon- 
duras und San Salvador sprengte. Dem deshalb von Guatemala 
entsandten Spezialgesandten gelingt es, im Verein mit dem deut- 
schen Geschäftsträger von Bergen, die Regierung von San Salvador 
auf den Boden des Bundesvertrages zurückzuführen. Es wird ver- 
einbart, aufs neue Costaricau und Nicaragua aufzufordern, in die 
mittelamerikanische Union einzutreten. 
Anfang Februar. (Brasilien.) Die Kammerwahlen fallen 
zu Gunsten der Konservativen aus, welche eine große Mehrheit über 
die bisher herrschenden Liberalen erringen. 
Ende März. (Uruguay.) Aufstand. 
General Santos behält auch, nachdem er die Präsidentschaft 
am 1. März an den neugewählten Vidal abgetreten hat, die Herr- 
schaft über das Land, da er sich von Vidal zum Oberbefehlshaber 
zu Lande und zu Wasser ernennen läßt. Schon während der letzten 
Jahre seiner Präsidentschaft hat eine zahlreiche Auswanderung mit 
seiner Willkürwirtschaft Mißvergnügter nach Argentinien stattge- 
funden. Diese rüsten, von der argentinischen Regierung unterstützt, 
zu einem Einfalle nach Uruguay, erwählen die Generale Arredondo 
und Castro zu ihren Führern und überschreiten am 28. März den 
Uruguay. Nach einem siegreichen Gefechte werden fie jedoch von 
General Tajes geschlagen, Castro mit den meisten Offizieren ge- 
fangen, Arredondo auf brasilisches Gebiet gedrängt.
	        
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