fullscreen: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

III. 
Portugal. 
4. Jan. Die unionistischen Senatoren legen ihre Mandate 
nieder. 
11. Jan. Die Deputiertenkammer erteilt dem Kabinett ein 
Vertrauensvotum, dagegen spricht der Senat mit 27 gegen 26 Stim- 
men dem Kabinett sein Mißtrauen aus. 
14. Jan. Der Finanzminister bringt für das Rechnungsjahr 
1915 16 den Budgetvoranschlag ein, welcher ohne eine Erhöhung 
der Abgaben und Steuern mit einem Überschuß von 215 Contos 
abschließt. 
Der Senat ratifiziert in letzter Lesung den Landelsvertrag mit England. 
19. Jan. (Lissabon.) Offiziere des 21. Kavallerieregiments 
und des 5. Infanterieregiments meutern. 
Den Anlaß dazu gibt der Umstand, daß der Kriegsminister auf die 
Versetzung eines Offiziers besteht, deren Zurücknahme die Offiziere fordern. 
20. Jan. Die Offiziere der genannten Regimenter begeben sich 
zum Präsidenten der Republik, um den Rücktritt der Regierung zu 
fordern. Sie werden überwältigt, 64 davon als Gefangene auf ein 
Kriegsschiff gebracht. 
21. Jan. Die Offiziere des Geniekorps, des 1. Artillerieregiments 
und der Lissaboner Festung, sowie der Küstenbatterien einschließlich 
des Kommandierenden Generals und der Obersten, erklären sich 
nahezu vollzählig solidarisch mit den gefangengesetzten Offizieren 
und melden sich freiwillig als Gefangene. 
21. Jan. Die Kammer bewilligt einen Kredit von 72 Millionen 
Franken zur Anschaffung von Kriegsmaterial. 
Der Kriegsminister sagt, die Republik werde sich in den europäischen 
Konflikt nicht einmischen können, wenn sie nicht mehr Kriegsmaterial schaffe 
und ihre Truppen gründlich ausbilde. 
Eine Resolution, die Bernardino Machado im Senat beantragt, 
wird einstimmig angenommen, sie lautet: Bei Beginn des neuen Jahres 
wünscht der Senat der portugiesischen Armee und Flotte sein volles Ver- 
trauen auf einen endgültigen Erfolg des Feldzuges auszusprechen, wozu 
sie sich in diesem historischen Augenblick einschiffen zur Verteidigung der 
Rechte und höchsten Interessen der Nation. Mit derselben hoffnungsvollen 
Europäischer Geschichtskalender. I.VI 15
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.