Die Gesterreichis#z-Angarische Menarchie. (Sept. 6. Okt. 1.) 205
dung eines internationalen Vereins. In letztere werden gewählt 5 Deutsche,
je 1 Mitglied für Frankreich, Italien, Holland, die Schweiz, Rumänien und
Schweden, 7 Oesterreicher und 3 Ungarn.
6. September. (Triest.) Ein gewisser Coretti wird als
Verfertiger der Petarden verhaftet.
8. September. Infolge ungeheurer Ueberschwemmungen
im Elb= und Donaugebiet werden der cisleithanischen Regierung
für außerordentliche Ausgaben zwei Millionen Gulden durch eine
Kaiserliche Verordnung zur Verfügung gestellt.
10. September. Das Ministerium weist die politischen Be-
hörden Untersteiermarks, Krains und des Küstenlandes an, poli-
tische Kundgebungen anläßlich des Jubiläums des panslavistischen
Bischofs Stroßmayer zu unterdrücken und nur kirchliche Feier-
lichkeiten zu gestatten.
11. September. Rieger überreicht dem Grafen Taaffe ein
Memorandum, welches die Bedingungen enthält, unter denen die
Tschechen für den Ausgleich stimmen würden.
16. September. (Herkulesbad.) Der ungarische Handels-
minister Barofs gibt ein Bankett zu Ehren der Festgäste bei der
Eröffnung der Arbeiten zur Regulierung des Eisernen Thores
und toastet auf das Wohl des serbischen Ministerpräsidenten Gruitsch.
Der serbische Bautenminister Josimowitsch beglückwünscht hierauf
namens der serbischen Regierung das ungarische Ministerium zu
der Inangriffnahme des ersten Regulierungswerles und trinkt, indem
er dessen Gedeihen wünschte, auf das Wohl der ungarischen Regie-
rung. Der serbische Ministerpräsident erklärt: „Wir scheiden als
Freunde“, und bringt einen Toast auf das Wohl Baross' mit dem
Wunsche der glücklichen Beendigung des gemeinsam begonnenen
Werkes aus.
Mitte September. Die ungarischen Oppositionsblätter be-
schweren sich über den Gebrauch der deutschen Sprache in Ver-
handlungen zwischen ungarischen und österreichischen Ministern.
Der Minister Graf Szapary muß sogar eine Interpellation im
Abgeordnetenhause deshalb beantworten.
23. September. Der Landmarschall von Galizien Graf
Tarnowski wird seines Postens enthoben und an seiner Stelle
Fürst Sanguszko ernannt.
1. Oktober. Besuch des deutschen Kaisers in Wien, welcher
von der Bürgerschaft wie auf einem Triumphzuge empfangen wird.
Der Kaiser begibt sich noch am selben Tage mit dem Kaiser von