XIV.
Nußland.
12. Januar. Das Reichsbudget für 1892 veranschlagt die
ordentlichen Einnahmen auf 886 1½ Millionen gegen 901 Millionen
im vorigen Jahre; die außerordentlichen auf 4½ Millionen gegen
13½ Millionen im Vorjahr, somit die Gesamteinnahmen auf 891
Millionen gegen 914½ Millionen im Vorjahre. Die ordentlichen
Ausgaben betragen 911 1/8 Millionen gegen 898 im Vorzjahre,
darunter für das Kriegsministerium 228 10 Millionen gegen 229
Millionen. Die außerordentlichen Ausgaben betragen 53 ½ gegen
63½ Millionen. Die Gesamtsumme der Ausgaben beträgt 965
Millionen gegen 962 im vorigen Jahre.
Spezielleres:
Das russische Reichsbudget für 1892 weist bei den Getränkeeinnahmen
17 Millionen Rubel Mindereinnahmen, bei den Staatseisenbahnen 20 Mill.,
und bei den „Bankoperationen“ 11 Millionen Mehreinnahmen nach, während
die Loskaufszahlungen der Bauern 25 Millionen Mindereinnahmen und
die obligatorischen Zahlungen der Eisenbahngesellschaften 8 Millionen weniger
ergeben. Bei den Ausgaben ergibt sich ein Minderbedarf für Zinszahlung
und Amortisation von 6 Millionen. Kriegs= und Marineministerium er-
heischen 3 Millionen Rubel mehr. Für Ausgaben der Neubewaffnung sind
wie im Vorjahr 20 Millionen Rubel angesetzt. Das Extraordinarium für
den Fall der Preiserhöhung auf Proviant und Fourage ist von 2 auf 12
Millionen Rubel erhöht. Das Defizit beträgt im ganzen 75 Millionen
Rubel statt 48 Millionen im Vorjahr. Dasselbe wird gedeckt aus „dem
freien Barbestand der Reichsrenten, verstärkt durch Summen aus der Reali-
sation der 3prozentigen russischen Goldanleihe von 1891“.
Mitte Januar. Der Unterrichtsminister Deljanow verfügt
die Schließung von 400 deutschen Privatschulen in den baltischen
Provinzen.
20. Januar. Der Kronprinz von Schweden trifft zum Be-
such in Petersburg ein.
25. Januar. Großfürst Constantin Nikolajewitsch f.