308 Nerd-Amerika. (August 7.)
gewesen. Denn unmittelbar auf eine krampfhafte und dazu noch geringe
Preiserhöhung folgte ein Fallen des Silbers nach Genehmigung der Akte.
Seitdem hat das Silber den tiefsten je bekannten Punkt erreicht. Dieses
enttäuschende Resultat hat zu erneuerter hartnäckiger Anstrengung geführt,
freie Silberprägung durchzusetzen. Mittlerweile steigern sich nicht nur die
üblen Wirkungen des jetzigen Gesetzes fortwährend, sondern das Resultat,
wohin die fernere Durchführung desselben führen muß, ist allen ersichtlich,
welche sich irgendwie für Finanzsachen interessieren. Das Gesetz schreibt vor,
daß für die 4,500,000 Unzen Silber, die der Schatzamts-Sekretär monatlich
kaufen soll, Schahamtsnoten ausgegeben werden sollen, die auf Verlangen
in Gold oder Silber nach Belieben des Schatzamtssekretärs eingelöst werden
sollen, während die Schatzamtsnoten wieder ausgegeben werden können. In
der Akte heißt es aber, daß es die hergebrachte Politik der Vereinigten
Staaten ist, beide Metalle auf pari zu erhalten nach dem jetzigen oder einem
anderen gesetzlichen Verhältnis." ·
Die Botschaft führt des Weiteren aus, daß dem Schatzamtssekretär
gar keine andere Wahl bleibt, als in Gold zu zahlen, wenn solches ver—
langt wird, da seine Noten sonst entwertet werden. „Bis zum 15. Juli
1893 sind für Silberankäufe für über 147,000,000 Dollar Noten ausgegeben
worden. Während fast alles dieses Silber ungemünzt im Schatzamte ruht,
sind viele Noten in Gold ausgezahlt worden. Vom 1. Mai 1892 bis zum
15. Juli 1893 hat das Schatzamt ungefähr 49,000,000 Dollar in Gold zur
Einlösung der Noten ausgegeben. Daher kam es naturgemäß, daß die zur
Einlösung anderer Noten bei Seite gelegte Goldreserve von 100,000,000
Dollar nicht geschont, sondern zum ersten Male angegriffen wurde. So
haben wir eine Goldentnahme von uns anderen Nationen leicht gemacht und
deren finanzielle Stärke erhöht. Die Goldausfuhr überstieg die Goldeinfuhr
in dem mit dem 30. Juni 1893 endigenden Finanzjahr um mehr als
87,500,000 Dollar. Vom 1. Juli 1890 bis zum 15. Juli 1893 hat der
Vorrat an gemünztem und ungemünztem Gold in unserem Schatzamt um
mehr als 132,000,000 Dollar abgenommen, während der Silbervorrat um
147,000,000 Dollar gestiegen ist. Wenn nicht Bundesobligationen beständig
ausgegeben und verkauft werden sollen, um unseren erschöpften Goldvorrat
zu füllen, der allerdings wieder erschöpft wird, so ist es klar, daß das jetzige
Silberankaufsgesetz die Folge haben wird, Silber statt Gold in unserem
Schatzamt anzuhäufen und endlich alle Bundesobligationen in entwertetem
Silber bezahlen zu müssen ... Unsere eigene Geschäftswelt weiß, daß
unsere Regierung, wenn sie allein vorgeht, unserem Gelde keinen inneren
Wert zu verleihen vermag und schlechteres Geld nicht zu besserem machen
kann. Daher ein so geringes Vertrauen im Lande und eine solche Insta-
bilität unserer Kurantwerte, daß das Kapital seine Hilfe zu neuen Unter-
nehmungen versagt und Millionen brach und ungenutzt in den Händen ihrer
furchtsamen Eigentümer daliegen. Das Ausland lehnt es ab, amerikanische
Sicherheiten zu kaufen, und schlägt die, welche es besitzt, los.. Bielleicht
wäre es bei unserem beispiellosen Wachstum und unseren ungeheuren Hilfs-
mitteln möglich, eine bestimmte Menge Silber gleichwertig mit Gold zu er-
halten. Wenn unser Silbervorrat aber ständig um 50,000,000 Dollar jähr-
lich ohne jedes Ende zunimmt, so kann das Resultat keinem Zweifel unter-
liegen. Das Volk der Bereinigten Staaten ist berechtigt, ein gesundes und
stabiles Kurant zu besitzen, welches auf jedem Markt der Welt als solches
anerkannt wird. Die Regierung hat kein Recht, das Volk zu schädigen
durch Finanzexperimente, die im Gegensatz zu der Politik und Praxis anderer
gesitteten Staaten stehen. Diese Sache steht über der Parteipolitik. Sie
berührt jeden Bürger des Landes. Jetzt mag ein Spekulant noch eine Ernte