272 Aalien. (Dez. 19.—23.) Vie Mnische Kurie. (Jan. Anf.—April.)
Zür den Augenblick fordere er nur Mittel, um für das unerläßlich Not-
wendige sorgen zu können unter Ablehnung des Gedankens irgendwelcher
Gebietserweiterung, und um das Erforderliche für die Sicherung der Ehre
der italienischen Fahne leisten zu können, kurz, — weder Feigheit noch Un-
klugheit. Dem General Baratieri schenke die Regierung volles Vertrauen.
19. Dezember. Die Deputiertenkammer genehmigt nach
langer Erörterung mit großer Majorität den von der Regierung
geforderten Kredit für Afrika von 20 Millionen Lire (Annahme
im Senat 21. Dezember).
19. Dezember. (Deputiertenkammer.) Militärgesetz.
Die Kammer genehmigt die Umwandlung der vier königlichen Ver-
ordnungen vom 6. November 1894 zum Gesetz. Die Verordnungen betreffen
Abänderungen der Gesetze über die Organisation der Armee, die territoriale
Abgrenzung der Aushebung, die Besoldungen und dauernden Löhnungen.
21.23. Dezember. Absendung von 12 Bataillonen nach
Erythräa.
VIII.
Die Nömische Kurie.
Anfang Januar. Konferenzen des Papstes mit Fürst Lo-
banow.
27. Januar. Der Papst erläßt eine Encyklika an die ameri-
kanischen Bischöfe.
31. Januar. (Rom.) Der Papst und die griechische Kirche.
Auf Antrag der Kardinals-Kommission für die orientalischen Kirchen
beschließt der Papst, eine höhere Studienanstalt in Konstantinopel zur Aus-
bildung des griechisch-katholischen Klerus zu gründen und eine Kirche er-
bauen zglassen in der Gottesdienst nach griechischem Ritus abgehalten
werden soll.
März. Der Papst und die österreichischen Christlich-Sozialen
d. Osterreich).
18. März. Der Papst über die ungarischen Kirchengesetze.
Der Papst erklärt im Konsistorium, die ungarischen Kirchengesetze
entsprächen dem katholischen Prinzip nicht. Die Anerkennung der italieni-
schen Bischöfe durch die weltlichen Behörden sei zwar eine Genugthuung
für den Hl. Stuhl, dessen unwürdige Lage sei aber dadurch nicht verbessert.
20. April. Der Papst erläßt eine Encyklika an die Engländer
(vgl. Großbritannien).
Es heißt darin: Die Päpste hätten seit Gregors des Großen Zeiten
für England stets bosondere Fürsorge getragen. Auch sei England bis zum
16. Jahrhundert den römischen Bischöfen treu ergeben gewesen. Heilige
Männer wie Karl Borromäus und Philippus hätten seitdem die Wieder-