280 Nänuemark. (Jan. 1.—Juli.) Schweden und Vorwegtzen. (Jan. 7.—17.)
XII.
Dänemark.
1. Januar. (Kopenhagen.) Schluß der Zeichnungen für
freiwillige Gaben zur Landesverteidigung. Es sind 1700 000 Kronen
eingegangen.
9. April. Wahlen zum Folkething.
Sieg der Opposition. Resultat: Linke 54 (bisher 43), Rechte 24
(31), Bojseniten (Vergleichsfreundliche) 27 (26), Sozialdemokraten 8 (2).
18. Juni. Handelsvertrag mit Belgien auf Grund der Meist-
begünstigung.
Juli. (Jütland.) Große Ausstandsbewegung.
In Varhus und Aalborg legen die Maurer= und Zimmerhandwerks-
Arbeiter die Arbeit nieder weil sie sich die Form der von den Meistern ein-
geführten Entlassungszeugnisse nicht gefallen lassen wollen, die darin be-
steht, daß die Gesellen, wenn sie Arbeit suchen, einen Zettel vorzeigen müssen,
worin angeführt wird, bei wem und wie lange sie gearbeitet, und wie fie
sich aufgeführt haben. Die Meister antworten mit allgemeiner Arbeits-
sperre und der Ausstand breitet sich über ganz Jütland aus. Unter Ver-
mittlung des Kopenhagener Maurergesellenvereins kommt es zur Verständi-
gung. Mitgliedskarten der Fachvereine treten an die Stelle der Arbeits-
zeugnisse als Legitimation der Arbeitsuchenden, und als Grundlage eines
künftigen friedlichen Zusammenwirkens zwischen den beiderseitigen Organi-
sationen ist ein gemeinsamer Ausschuß von 8 Personen niedergesetzt worden.
Dieser hat zugleich den Auftrag, Vorschläge zum Zusammenarbeiten der
Organisationen auszuarbeiten und Streitigkeiten zum Verhüten weiterer
Strikes und Aussperrungen zu entscheiden.
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XIII.
Schweden und Norwegen.
7. Januar. (Schweden.) Zollerhöhung.
Die Regierung erhöht den Zoll für je 100 kg ungemahlenes Korn,
Roggen, Weizen, Gerste, Mais, Erbsen, Bohnen u. s. w. von 1.25 auf
3,15 Kronen und für gemahlenes Korn, Mehl und Grütze aller Art von
2,50 auf 6,50 Kronen.
17. Januar. (Stockholm.) Eröffnung des Reichstags durch
den König.
In der Thronrede, heißt es über die Union: „Der Staatsverband,
der vor 80 Jahren zwischen den beiden Nationen der skandinavischen Halb-
insel geknüpft wurde, hat mit Gottes Gnade die lange Dauer eines glück-
lichen Zustandes derselben mächtig gefördert. Jede Vereinigung von Reichen
legt sicherlich gegenseitige Verpflichtungen auf; diese beschränken in gewisser