Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Elfter Jahrgang. 1895. (36)

282 Schweden und Norwegen. (Februar 19.—Mai.) 
müssen.“ (Vgl. zur Unionsfrage Nils Edén. Die schwedisch-norwegische 
Union. Duncker und Humblot in Leipzig. Ferner Dietrich Schäfer, Hist. 
Ztschft. Bd. 75). 
19. Februar. (Christiania.) Der König eröffnet das Storthing 
und kündigt in der Thronrede Vorlagen über die Wehrpflicht und 
neue Steuern an. 
26. Februar. (Christiania.) Das Storthing lehnt den 
Gesetzentwurf, betreffend Erhöhung des Tabakzolles von 175 Oere 
auf 2 Kronen für das Kilo einstimmig ab. 
27. Februar. (Christiania.) Ministerkrifis. 
Der König fordert das Ministerium um Zurücknahme des Entlassungs- 
gesuchs auf, was das Ministerium jedoch ablehnt. Hierauf beruft der 
König den Führer der gemäßigten Linken Swerdrup; auch dieser nimmt 
den Auftrag zur Bildung des Kabinetts nicht an. 
8. März. (Schweden.) Agrarische Bewegung. 
In Stockholm bildet sich ein Agrar-Verein, der genügenden Zollschutz, 
Erleichterung der Ausfuhr, Regelung des Kreditwesens u. s. w. erstrebt. 
Der König sichert dem Vorstande wohlwollende Beachtung zu, fordert aber 
Mäßigung in Ansprüchen (9. März). 
16. März. (Schweden.) Zollerhöhungen. 
Der Reichstag beschließt durch gemeinsame Abstimmung beider 
Kammern mit 194 gegen 171 Stimmen, den Zoll auf unvermahlenes Ge- 
treide von 315 auf 370 Oere für 100 kg zu erhöhen, und ferner mit 205 
gegen 160 Stimmen, den Zoll von 650 Oere für 100 kg auf vermahlenes 
Getreide festzuhalten. 
20. März. (Stockholm.) Beide Kammern des Reichstags 
wählen zwölf besondere Vertreter des Reichstags, welche mit dem 
König über die norwegische Frage beraten sollen. 
3. April. (Christiania.) Der König lehnt das Abschieds- 
gesuch des Ministeriums ab. 
April. (Schweden.) Verteidigungsanstalten. 
Der Reichstag bewilligt einen außerordentlichen Kredit von 895 300 
Kronen pro 1893 für die Anschaffung von neuen Gewehren. Für die Be- 
schaffung der Munition im Falle der Mobilisierung werden 450000 Kronen 
bewilligt. Ferner bewilligt der Reichstag 1500000 Kronen für die An- 
schaffung von neuem Schiffsbaumaterial. 
26. April. (Norwegen.) Zollerhöhung. 
Der Storthing nimmt mit 82 gegen 28 Stimmen die Erhöhung des 
Einfuhrzolles auf Malz von 28 auf 50 ½, die Abgabe auf Getreide von 
21,1 auf 37,1 Oere an. 
Mai. (Stockholm.) Handelsvertrag mit Norwegen. 
Die Erste Kammer beschließt Kündigung des Handelsvertrages, die 
Zweite lehnt diesen Antrag ab und fordert Revifion des Vertrages. (1. Mai). 
Am 11. Mai kommt ein Kompromiß zustande, wonach der Vertrag vor 
dem 1. August gekündigt werden soll. Die Regierung soll in Unterhandlung 
mit Norwegen treten behufs Abschluß eines neuen Vertrags.
	        
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