Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreizehnter Jahrgang. 1897. (38)

XV. 
Die Türkei und ihre Vasallenstaaten. 
1. Türkei. 
Anf. Januar. Heftige Unruhen auf Kreta. Viele Landleute 
flüchten nach Kanea. 
3. Januar. (Konstantinopel.) Forderung von Reformen 
durch die Botschafter. 
Die Botschafter überreichen der Pforte eine gemeinschaftliche Note, worin 
sie dringend auf der Einreihung von Fremden in die Gendarmerie auf 
Kreta beharren. Die Pforte lehnt die Forderung erst ab (8. Januar), 
gibt aber auf wiederholte dringende Vorstellungen nach und verspricht am 
20. Februar sechs fremde Offiziere und 170 Mann Gendarmen nach Kreta 
zu schicken. — Ferner erläßt die Pforte viele Iradés zur Ausführung von 
Reformen, die jedoch meist auf dem Papier bleiben. 
Februar. (Kreta.) Die Unruhen nehmen zu; aus Kanea 
fliehen die Christen auf die europäischen Schiffe, ihre Häuser werden 
von den Muselmannen geplündert. Die Christen belagern Kandano 
und andere türkische Garnisonen. 
10. Februar. (Konstantinopel.) Der ökumenische Patriarch, 
Anthymos VII., der mit der ökumenischen Synode in Konflikt 
geraten war, legt sein Amt nieder. 
15. Februar. (Kreta.) Besetzung von Kanea durch euro- 
päische Truppen. 
Mit Zustimmung der türkischen Behörden landet ein Detachement, 
welches aus 100 Russen, 100 Franzosen, 100 Engländern, 100 Italienern 
und 50 Oesterreichern besteht. Das Detachement wird von einem italienischen 
Offizier befehligt. Ein zweites Detachement von derselben Stärke und der- 
selben Zusammensetzung wie das erstere, und zwar unter dem Befehl eines 
französischen Offiziers, hält sich bereit zu landen. Die französische, eng-
	        
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