dũrkei. (März 28. — November Ende.) 281
Steuerfreiheit der etwa auszugebenden Titres, sowie des Baues und der
Unterhaltung des Materials find analog günstige Bestimmungen wie die
früher erteilten Eisenbahn-Konzessionen festgesetzt. — Der franz. Botschafter
hat vergeblich protestiert gegen die Konzession als eine Verletzung der
Privilegien der französ. Quaigesellschaft.
28. März. Die Pforte protestiert in London und Paris
gegen den englisch-französischen Vertrag, da dieser über türkisches
Besitztum, das Hinterland von Tripolis, verfüge.
15. April. (Konstantinopel.) Die Botschafter fordern in
identischen Noten Beseitigung der Schwierigkeiten, die der Einfuhr
unschädlicher Chemikalien bereitet werden, indem sie als gesundheits-
schädlich oder explosionsgefährlich bezeichnet werden.
April. Rußland fordert die regelmäßige Rückzahlung der
noch fälligen Kriegsentschädigung.
Mai. Juni. In Armenien finden blutige Kämpfe zwischen
Armeniern und Kurden statt. Viele armenische Dörfer, namentlich
bei Musch und Safssun, werden geplündert.
Mai. Juni. (Kreta.) Zahlreiche Mohammedaner verlassen
die Insel. Im Lauf des Sommers sollen 18000 Mohammedaner,
vornehmlich Ackerbauer, ausgewandert sein.
Mitte Juni. Albanesische Banden und türkische Truppen
überschreiten die serbische Grenze. Es kommt zu blutigen Kämpfen
mit serbischen Truppen.
Anf. Oktober. Im Vilajet Ardus kommen bei einem Erd-
beben einige Tausend Menschen um. Gegen 80000 Tausend Per-
sonen werden obdachlos.
Oktober. (Konstantinopel.) Der Sultan hebt die gegen
die Armenier gerichteten außerordentlichen Polizeimaßregeln auf
und gestattet die Errichtung eines armenischen Waisenhauses bei
Konstantinopel.
21. November. (Konstantinopel.) Mehrere hohe Beamte
werden wegen jungtürkischer Umtriebe nach Jemen deportiert. Zahl-
reiche andere Verhaftungen finden statt angeblich wegen einer Ver-
schwörung gegen das Leben des Sultans.
Ende November. (Konstantinopel.) Der Sultan erteilt
der Deutschen anatolischen Eisenbahngesellschaft die Erlaubnis, die
Bahn über Bagdad bis Bassora fortzuführen und übernimmt die
Garantie für die Rentabilität der Bahn.